"Mobile First" heißt die klare Strategie von Google, die 2015 mit ersten Maßnahmen begann und jetzt kompromisslos vollendet wird. Künftig sind mobilfreundliche Websites für Google der einzige Bewertungsmaßstab bei Suchanfragen.

"Mobile First" heißt die klare Strategie von Google, die 2015 mit ersten Maßnahmen begann und jetzt kompromisslos vollendet wird. Künftig sind mobilfreundliche Websites für Google der einzige Bewertungsmaßstab bei Suchanfragen. (Foto: © georgejmclittle/123RF.com)

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Mobile first: Ist Ihr Internetauftritt fit für die Zukunft?

Google setzt in Zukunft klare Prioritäten. Bis Ende März 2021 will die Suchmaschine alle Internetseiten im Such-Index deutlich abwerten, die nicht für die Anzeige auf Mobilgeräten optimiert sind.

Damit wären viele Websites von Handwerksbetrieben nur noch schwer über die Google-Suche zu finden – vor allem Betriebe mit älteren Internetauftritten. Denn "Mobile First" heißt die klare Strategie von Google, die 2015 mit ersten Maßnahmen begann und jetzt kompromisslos vollendet wird. Künftig sind mobilfreundliche Websites für Google der einzige Bewertungsmaßstab bei Suchanfragen.

Konkret bedeutet das: Spätestens ab April 2021 werden nur noch Internetseiten im Suchmaschinen-Ranking berücksichtigt, die für mobile Geräte optimiert sind. Wenn spezielle Mobilanforderungen nicht erfüllt sind, rutscht die Seite in den Google-Trefferlisten automatisch sehr weit nach hinten. Dasselbe gilt für die Suche nach Videos, Bildern oder anderen Inhalten.

Geändertes Suchverhalten im Internet 

Der Grund für die konsequente Google-Strategie ist das geänderte Suchverhalten der Nutzer: Laut Statcounter.com erfolgten im Dezember 2020 mehr als 55,7 Prozent aller Website-Anfragen von Smartphones. Computer und Notebooks machten nur noch knapp 41,5 Prozent aller Zugriffe aus. Doch darauf sind noch nicht alle Internetseiten vorbereitet: Experten schätzen, dass aktuell rund 30 Prozent aller Websites nicht für mobile Geräte optimiert sind.

Bei Internetauftritten von Handwerksbetrieben sollen es sogar zwischen 40 bis 50 Prozent sein. Damit wäre künftig jeder zweite Betrieb kaum noch über die Google-Suche zu finden. Mögliche Folgen für Handwerker: Weniger Website-Besucher, spürbare Umsatzeinbußen und weniger Bewerber bei der Ausschreibung von Stellenanzeigen.

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Anpassungsfähig: Responsives Design

Wenn sich Betriebe auch künftig gute Platzierungen in den Google-Suchergebnissen sichern wollen, führt jetzt kein Weg mehr daran vorbei, die eigene Website für mobile Geräte zu optimieren. Ein erster Check ist ganz einfach: Wenn Texte bei einem Aufruf über das Smartphone zu klein sind und zum Lesen erst einmal gezoomt werden müssen, ist die Seite nicht für mobile Geräte ausgelegt.

Von Google empfohlen ist deshalb ein "responsives Design", das sich der Displaygröße automatisch anpasst. Dabei ordnen sich einzelne Seitenelemente für eine bestmögliche Übersicht neu an, Bilder werden in idealer Auflösung angezeigt und Schaltflächen ändern sich für die Bedienung per Touchscreen. Vermieden werden sollten außerdem Fotos in schlechter Qualität oder Inhalte, die auf mobilen Geräten nicht darstellbar sind, wie Filme im Flash- Format.

Zusätzliche mobile Version

Wer seinen Internetauftritt nicht komplett auf ein responsives Design umstellen möchte, kann auch parallel zum bestehenden Internetauftritt eine zusätzliche mobile Version bereitstellen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass beide Versionen möglichst inhaltsgleich sein sollten. Denn wenn Betriebe auf der mobilen Version weniger oder andere Inhalte bereitstellen, kann dies zu einem Rückgang der Zugriffe führen, da die Suchmaschine nur noch die mobile Version zur Indexierung heranzieht.

Gleichzeitig weist Google darauf hin, dass selbst inhaltsgleiche Versionen durch unterschiedliche Layouts oder Strukturen von der Suchmaschine anders interpretiert werden können. Deshalb ist ein responsives Design für die eigene Website langfristig die bessere Lösung.

Marketingstrategie im Fokus

Bei der Beurteilung, ob eine Anpassung des eigenen Internetauftritts an den neuen Google-Algorithmus lohnt, sollte die eigene Marketingstrategie im Vordergrund stehen: Wer bei der Gewinnung von Kunden und Fachkräften stark auf Googles Suchmaschine setzt, sollte zeitnah prüfen, ob eigene Websites alle mobilen Voraussetzungen erfüllen.

Wenn sich Handwerker hingegen vor allem über Mundpropaganda weiterempfehlen lassen, lieber auf Online- oder klassische Anzeigen setzen oder sich vor allem über soziale Netzwerke vermarkten, steht eine gute Auffindbarkeit über Google vielleicht nicht ganz oben auf der To-Do-Liste. Da sich die Suchgewohnheiten von Kunden und Fachkräften jedoch immer mehr hin zu Online-Medien entwickeln, ist es in vielen Fällen eine zukunftssichere Strategie, wenn der eigene Betrieb bei Google weiterhin gut auffindbar ist.

Test: Wie mobilfreundlich ist die eigene Website?

Mit einem kostenlosen Online-Test können Handwerksbetriebe prüfen, wie mobilfreundlich die eigene Website ist: Unter google.com/webmasters/tools/mobile-friendly startet Google nach Eingabe der Internetadresse eine schnelle Analyse. Neben einer Auflistung potenzieller Probleme bei der Darstellung auf mobilen Geräten gibt es auch Tipps zur Optimierung. Ein ausführlicher Leitfaden für Website-Betreiber steht außerdem unter Google Developers bereit. 

Mobilfreundliche Websites: die Kosten

Wer die Optimierung seiner Website nicht selbst vornehmen kann, sollte die Maßnahmen an einen externen Dienstleister auslagern. Dabei lohnt es sich, vorab mehrere Angebote einzuholen, denn die Kosten schwanken erheblich.

Der Preis für die Mobil-Optimierung von Internetseiten hängt von vielen Faktoren ab: Wie groß ist der Seitenumfang? Welche Einzelleistungen sind gewünscht? Und wie viele einzelne Elemente müssen optimiert werden – von Seiten-Layouts über Bilder bis hin zu Videos? Beim Preisvergleich beachten: Kleinunternehmer und Freelancer sind oft günstiger als Agenturen.

Bei kleineren Dienstleistern starten die Kosten für die Produktion eines separaten mobilen Internetauftritts mit wenigen Seiten bei etwa 350 Euro. Für spezielle Wünsche, besondere Einzelleistungen oder viele Unterseiten sind vierstellige Preise keine Seltenheit. Einen Internetauftritt komplett neu in einem responsiven Design zu entwickeln kostet im Schnitt etwa 30 bis 40 Prozent mehr als eine statische Website.

Checkliste: Kriterien für mobilfreundliche Websites

  • Das komplette Layout ist für Smartphone-Displays optimiert, sodass alle Inhalte ohne Zoomen oder Scrollen sichtbar sind.
  • Ein responsives Webdesign passt die Inhalte automatisch an die Displaygröße an. Alternativ ist auch ein separater mobiler Internetauftritt möglich. Dann sollten die Inhalte der bisherigen und mobilen Version komplett identisch sein.
  • Navigationsleiste und Verlinkungen lassen sich gut per Touchscreen bedienen.
  • Plug-ins werden vermieden – zum Beispiel für Animationen oder Filme im Flash-Format.
  • Texte sind ausreichend groß und ohne Zoomen lesbar.
  • Videos und Bilder bieten eine gute Qualität und sind für schnelle Ladezeiten komprimiert.
  • Videos und Animationen sind gemäß HTML5.2-Standard eingebunden.
  • Die Internetadresse ändert sich nicht beim Laden von Bildern und Videos.
  • Die gesamte Website bietet schnelle Ladezeiten. Einen kostenlosen Speed-Test stellt Google hier bereit.

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Text: / handwerksblatt.de