Halbleitermangel im Autohandel
Immer größere Probleme bereitet dem Autohandel der akute Halbleitermangel. Laut ZDK steht die Branche aktuell mit dem Rücken zur Wand.
Verärgerte Kunden, verunsicherte Mitarbeiter und wirtschaftliche Einbußen für die Betriebe. Das sind aktuell die Folgen des Halbleitermangels im fabrikatsgebundenen Autohandel. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) erwartet, dass sich die Lage weiter verschärfen und zu zusätzlichen Beeinträchtigungen führen wird. Es sei vorauszusehen, dass die große Nachfrage nach Neufahrzeugen nicht annähernd bedient werden könne.
Neuzulassungen im 30-Jahrestief
Jürgen Karpinski Foto: © ProMotorEin deutlicher Fingerzeig seien die die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes aus dem vergangenen Monat: Mit 197.000 Pkw lagen die Neuzulassungen im September bereits 25,7 Prozent unter dem Vergleichswert im Vorjahresmonat – der schwächste Wert im September seit 30 Jahren. "Nicht nur unsere Kollegen haben große Sorge, sondern auch unsere Kunden haben kein Verständnis mehr für unsere Aussagen und Vertröstungen", erklärt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
Nicht abschätzbare Folgen
Der Handel stehe nach dem monatelangen Lockdown zu Beginn des Jahres ohnehin unter Druck. Die Händler hatten auf ein starkes zweites Halbjahr gehofft. Nun fehlten die Umsätze, Bonusziele seien nicht erreichbar, das komplette Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen sei noch nicht abschätzbar. Der ZDK fordert von den Herstellern eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Der Verband vermutet, dass es Versäumnisse in der Beschaffungspolitik der Hersteller gegeben hat. Das wäre nicht akzeptabel. Karpinski: "Der Autohandel in Deutschland braucht eine kurzfristige Perspektive, sonst stehen Existenzen auf dem Spiel."
Quelle: ZDK
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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