Differenzierte Konjunkturzahlen im brandenburgischen Handwerk
Die Corona-Krise hat auf die Handwerksbetriebe in Brandenburg abhängig von Region und Gewerk unterschiedlich starke Auswirkungen. Das ergab die Frühjahrskonjunkturumfrage des Handwerkskammertags Land Brandenburg.
Im Land Brandenburg ist das Gesamthandwerk relativ gut durch die Corona-Krise gekommen. Allerdings sind die einzelnen Gewerke unterschiedlich stark von der Pandemie betroffen. Auch in den verschiedenen Regionen gibt es Unterschiede. Das ergab die Frühjahrsumfrage des brandenburgischen Handwerkstags.
Nur noch 76,5 Prozent der brandenburgischen Handwerksbetriebe sind laut den Umfrageergebnissen mit der Geschäftslage zufrieden. Während die Ergebnisse der Bewertung der guten und gleichbleibenden Geschäftslage in Ost- und Westbrandenburg ähnlich eingeschätzt wird (79,0 Prozent / 81,3 Prozent), zeichnen die südbrandenburgischen Handwerksbetriebe mit 69,1 Prozent ein negativeres Bild.
Gesamtbewertung klar unter Vorjahreswerten
Die Gesamtbewertung im Land liegt damit klar unter den Werten der Frühjahrsumfragen 2020 (90,2 Prozent) und 2019 (94,0 Prozent). Unterschiede gibt es auch in den einzelnen Gewerken: Das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe ist vergleichsweise robust durch die Pandemie gekommen. Bei den personenbezogenen Dienstleistungen, dem Nahrungsmittelhandwerk oder dem Kfz-Handwerk ist die Lage deutlich angespannter.
Diese Gewerke waren mit ihren Ladengeschäften unmittelbar von den Lockdown-Maßnahmen betroffen. Auch im Gesundheitshandwerk war die Zurückhaltung der Verbraucher und eine geringere Anzahl von Arztbesuchen zu spüren. Weiterhin stehen indirekt betroffene Unternehmen mit Auftraggebern in der Hotel- und Gastronomiebranche und dem Veranstaltungsbereich teilweise stark unter Druck.
Auftragslage stagniert
39,6 Prozent der befragten Unternehmen beklagen sinkende Umsätze. Nur noch 60 Prozent (Vorjahr: 77,6) meldeten unveränderte oder steigende Umsätze. Die Auftragslage und Auslastung der betrieblichen Kapazitäten der Unternehmen entwickelten sich in den letzten Monaten sehr verhalten. Jedes 3. Unternehmen gab sinkende Auftragseingänge an, deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (19,1 Prozent).
Der durchschnittliche Auftragsvorlauf liegt immer noch bei rund zehn Wochen: In Südbrandenburg bei 8,3 Wochen, in West- und Ostbrandenburg 10,3 beziehungsweise 11,5 Wochen. 11,3 Prozent der Unternehmen berichten von gesunkenen Verkaufspreisen (Vorjahr: 6,5 Prozent). In 55,7 Prozent der Unternehmen blieben die Verkaufspreise stabil. 30,6 Prozent konnten höhere Verkaufspreise am Markt durchsetzen.
Personalbestand konstant
35,9 Prozent der Unternehmen fuhren ihre Investitionstätigkeit zurück. Nur noch 13,7 Prozent der Betriebe steigerten ihre Investitionen. In 78,2 Prozent aller Unternehmen (Vorjahr 78,2) blieb der Personalbestand konstant. In acht Prozent der Unternehmen wurde er sogar weiter aufgebaut. 23,3 Prozent der Unternehmen von einer sich verbessernden; 59,9 Prozent von einer gleichbleibenden und 16,8 Prozent von einer sich verschlechternden Geschäftslage aus.
Quelle: Handwerkskammertag Brandenburg
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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