Corona: Handwerk will einheitliche Regelungen
Bund und Länder diskutieren Maßnahmen, um die wieder steigende Zahl der Corona-Infektionen einzudämmen. Das Handwerk fordert übersichtliche Vorschriften, um den Betrieben ihre Arbeit nicht unnötig zu erschweren.
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel berät mit den Ministerpräsidenten der Länder, welche Maßnahmen geeignet sind, um die steigenden Corona-Infektionen in den Griff zu bekommen. Das Handwerk hofft dabei auf einheitliche und übersichtliche Vorschriften. Es sei auch Aufgabe der Politik, den Betrieben einen möglichst weitgehenden Geschäftsbetrieb zu ermöglichen und einen weiteren Lockdown zu vermeiden, sagt Hans Peter Wollseifer.
"Unsere Betriebe brauchen kein Wirrwarr unübersichtlicher Regelungen und Vorschriften, die ihre Betriebstätigkeit zusätzlich erschweren und das in einer Phase ohnehin schwieriger Umstände und einer Vielzahl neuer Herausforderungen", so der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten sollten sich daher auf möglichst einheitliche Regelungen im Umgang mit der Corona-Pandemie verständigen.
Unübersichtlicher Flickenteppich
Deutschland sei bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen. "Das ist auch auf unsere föderalen Strukturen zurückzuführen, die jeweils situationsgerechte Lösungen für regionale Herausforderungen ermöglichen. Allerdings haben wir dadurch inzwischen auch einen kaum noch zu überblickenden Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen: Das reicht von der Ausgestaltung des Schulunterrichts über Vorgaben für Menschenansammlungen bis hin zu den Quarantäneregelungen."
Besonders mittelständische Unternehmen, die in einem größeren Radius tätig sind, hätten Probleme mit den schwierig zu überschauenden Regelkatalogen. Wollseifer: "Wenn gleiche Sachverhalte an unterschiedlichen Orten – wie die aktuelle Infektionsdynamik – verschieden gehandhabt werden, beeinträchtigt das die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Regeln und stellt die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie infrage."
Ampelsystem möglicher Ansatz
Für unterschiedliche Pandemiesituationen müssten zwar vor Ort passende Lösungen gefunden werden, aber es brauche "ein gemeinsames Grundverständnis von Bund und Ländern darüber, dass dies bundesweit möglichst einheitlich geschieht". Ein Ampelsystem ist aus Sicht des Handwerks ein möglicher Ansatz. "Die einschlägigen Verordnungen der einzelnen Länder müssen ebenfalls wesentlich stärker als bisher angeglichen werden. Das muss aktuell besonders bei der anstehenden Novellierung der Muster-Quarantäneverordnung und dann deren Konkretisierung durch die Länder berücksichtigt werden.“
Quelle: ZDH
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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