Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH); Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes NRW und Andreas Ehlert, Präsident Handwerk.NRW (v. l.).

Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH); Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes NRW und Andreas Ehlert, Präsident Handwerk.NRW (v. l.). (Foto: © Tom Zygmann)

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Armin Laschet erhält Europäischen Handwerkspreis

Armin Laschet ist 20. Träger des Europäischen Handwerkspreises. NRW-Handwerkspräsident Andreas Ehlert würdigte den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten als begeisterten und überzeugten Europäer mit Herz für das Handwerk.

Er beherrsche das Handwerkszeug für eine Politik der Mitte. Gemeint war der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Armin Laschet, der im Kölner Rathaus den Europäischen Handwerkspreis entgegennehmen durfte. "Sie haben aus Ihren Talenten und ihrem Wertekanon ein Lebenswerk erbaut, das so beeindruckend ist, wie ein Meisterstück eines Schreiners", sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Eröffnung der Ehrung. "Es gibt viele Gründe, Sie mit dem Europapreis zu ehren", ergänzte Hans Peter Wollseifer. "Als überzeugter Europäer wissen Sie sich den Grundwerten der europäischen Einigungspolitik in ganz besonderer Weise verpflichtet", so der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Armin Laschet habe ein Herz für das Handwerk und ein Herz vor junge Leute. Deswegen hoffe das Handwerk auf seine Unterstützung für eine Initiative pro duale Ausbildung.

"Sie sind als Rheinländer und als Christ ganz selbstverständlich auch Europäer", schloss sich Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, an. Deutschland sei die zentrale Macht in Europa und könne nur führen, wenn es die Nachbarn zusammenführt. "Und dafür braucht es Spitzenpolitiker, die verlässlich, respektvoll und fair mit den europäischen Nachbarn umgehen. Ihnen, lieber Herr Laschet, traut man das zu." Deswegen sei der Preis auch eine Ermunterung für die Zukunft und nicht nur die Würdigung bisheriger Verdienste. Denn: Deutschland brauche neue Orientierungen – auch für die Zukunft Europas, das seit vielen Jahren von Krise zu Krise stolpert und an Vertrauen bei den Bürgern verliere. "Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass dem Grundsatz der Subsidiarität besser Rechnung getragen wird im Alltag der Europapolitik", forderte Ehlert.

Kritische Sympathie für Europa

Europa sei eine großartige Idee, die nicht an sich selbst scheitern dürfe. "Europa muss reformfähig bleiben. Es ist wichtig, dass wir die Debatte um Europa nicht denen überlassen, die zurück ins nationale Schneckenhaus wollen." Gefragt sei eine "kritische Sympathie" für Europa und "entschlossene Pro-Europäer", die eine Reformdebatte über die Perspektiven der europäischen Integration führen. "Sie haben in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, dass Sie sich als begeisterter und überzeugter Europäer in diese Debatte einbringen. Und wir setzen darauf, dass Sie dies auch in Zukunft – in welcher Funktion auch immer – weiter tun werden." Laschet habe ein Grundverständnis dafür, dass in der EU die dezentralen, überschaubaren Einheiten in ihrem Gestaltungsspielraum gestärkt werden und übergeordnete Ebenen sich auf kluge Regelsetzungen konzentrieren müssten.

In der Tat sei er dem Handwerk seit vielen Jahren verbunden, erklärte Laschet. Deswegen sei der Europäische Handwerkspreis eine besondere Auszeichnung. Angesichts der des wachsenden geostrategischen Einflusses von China und den USA müsse Europa mit seinem Wertemodell ein stärkeres Zeichen setzen – auch wenn es mühevoll sei, die einzelnen Mitgliedstaaten zusammenzuhalten. Auch dem Handwerk seien die Werte wichtige, die Europa zusammenhalten. "Das Handwerk hat seinen festen Platz in Europa. Und ein fester Platz für das Handwerk in Europa, diese Forderung ist und bleibt gut begründet."

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Handwerker soll sich aufs Handwerk konzentrieren

Seit Jahrhunderten sei es durch seinen internationalen und grenzüberschreitenden Charakter geprägt. Der Einsatz für Europa und europäische Solidarität seien in den heutigen Zeiten besonders wichtig. "Gutes Handwerk schafft Werte und Wachstum, gibt ökologische, ökonomische und soziale Impulse, und ist auch ein Ort der Integration.“ Die nordrhein-westfälische Landesregierung habe deshalb die Arbeit des Handwerks seit 2017 mit vielen Entfesselungspaketen unterstützt. "Denn der Handwerker soll sich auf sein Handwerk konzentrieren und nicht mit Bürokratie belastet werden, die ihn davon abhält, seine Arbeit im Wettbewerb mit anderen umzusetzen."

Europäischer HandwerkspreisDer Europäische Handwerkspreis ehrt herausragende Persönlichkeiten des internationalen öffentlichen Lebens, die sich besonders um Handwerk und Mittelstand verdient gemacht haben. In den vergangenen drei Jahrzehnten waren die Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck, Roman Herzog und Johannes Rau, Bundeskanzler a. D. Helmut Kohl, herausragende Europapolitiker wie Kommissionspräsident a. D. Jean Claude Juncker und der belgische Premierminister a. D. Leo Tindemans, aber auch Spitzenpersönlichkeiten der Kirchen (Karl Kardinal Lehmann, Nikolaus Schneider) und der Wissenschaft (Richard Sennett, Udo Di Fabio) gewürdigt worden.
Quelle: Handwerk.NRW

Text: / handwerksblatt.de

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