Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hans-Joachim Hering, Berthold Schröder und Andreas Ehlert (v. l.) wünschen allen Leserinnen und Lesern des Handwerksblatts ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2022.

Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hans-Joachim Hering, Berthold Schröder und Andreas Ehlert (v. l.) wünschen allen Leserinnen und Lesern des Handwerksblatts ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2022. (Foto: © WHKT / RG)

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Zusammenhalt nicht aufs Spiel setzen

Handwerkspolitik

Das nordrhein-westfälische Handwerk blickt zurück auf ein Jahr 2021 mit vielen Belastungen. Trotz aller Krisen gelte es auch weiterhin an einem Strang zu ziehen, um die Herausforderungen zu meistern.

Das neue Jahr 2022 hat leider so begonnen wie schon das vergangene Jahr. Die Corona-Pandemie hat uns mit einer neuen Virus-Variante weiter im Griff. Sie zwingt uns zu Einschränkungen, die auch viele Betriebe und Beschäftigte des Handwerks empfindlich treffen. Zurückhaltung bei Kontakten und regelmäßiges Testen sind weiterhin notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Auf Dauer hilft gegen das Virus aber nur eine konsequente und nachhaltige Impfstrategie. Impfen gibt uns die Freiheit zurück, die wir derzeit so vermissen. Deshalb lautet unser Appell: Lassen Sie sich impfen!

Wir dürfen jetzt bei allen Belastungen durch die Corona-Pandemie unseren Zusammenhalt nicht aufs Spiel setzen. Politik muss deshalb ehrlich und verlässlich zu den Bürgerinnen und Bürgern sprechen. Ihr Handeln muss wieder stringenter werden, damit es für die Menschen verständlich wird.

Chancen für das Handwerk

Neben der Corona-Pandemie bleibt uns aus dem vergangenen Jahr auch die Flutkatastrophe in der Eifel und in anderen Regionen in Erinnerung. Es war bitter zu sehen, wie viele Handwerksbetriebe existentiell betroffen waren. Aber es war auch beeindruckend und ermutigend zu erleben, wie viele Handwerksbetriebe immer noch vor Ort beim Wiederaufbau anpacken – auch ohne Kameras und politische Aufmerksamkeit. Dafür sind wir dankbar, darauf sind wir stolz!

Durch die Bundestagswahl im Herbst wurden die politischen Weichen in Berlin neu gestellt. Die neue Koalition bietet einige Chancen für das Handwerk. Wenn zum Beispiel mehr Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg gebracht werden sollen, geht das nur mit dem Handwerk. Auch bei der beruflichen Bildung gibt es Chancen, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung endlich entschlossen anzupacken und für gleichwertige Voraussetzungen für beide Bereiche zu sorgen. Aber es gibt auch Punkte, die aus Sicht des Handwerks kritisch einzuschätzen sind. So sind keine steuerlichen Entlastungen für den Mittelstand vorgesehen. Und es bleibt offen, wie die Tragfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme und der öffentlichen Haushalte gewährleistet werden kann.

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Hervorragende Standortbedingungen schaffen

In diesem Frühjahr steht in Nordrhein-Westfalen die Landtagswahl an. Unser Bundesland ist in den letzten fünf Jahren aus Sicht des Handwerks gut vorangekommen. Das gilt insbesondere für die erfolgreiche Umsetzung der Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission. An deren Themen werden wir künftig mit dem Land in einem gemeinsamen "Innovationsdialog Handwerk" weiterarbeiten. Denn es liegen auch jenseits der Corona-Pandemie große Herausforderungen vor uns. Das nordrhein-westfälische Handwerk hat seine politischen Erwartungen an den nächsten Landtag bereits formuliert. Sie stehen unter dem Motto "Nachhaltigkeit, Bildung, Wachstum!"

Denn wir müssen mehr tun, um in Nordrhein-Westfalen Klimaschutz und Energieeffizienz voranzutreiben. Handwerk ist dafür Teil der Lösung und unverzichtbar für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Das geht aber nur, wenn wir in den Berufen, auf die es dabei ankommt, genügend Fachkräfte verfügbar haben. Deshalb muss Nordrhein-Westfalen mehr dafür tun, dass jeder, der die Schule verlässt, über die erforderliche Ausbildungs- oder Studierreife verfügt. Und wir müssen die duale Ausbildung stärken, die zuletzt unter der Corona-Pandemie gelitten hat. All das gelingt nur, wenn wir uns zu wirtschaftlichem Wachstum bekennen. Nordrhein-Westfalen muss auch den Anspruch haben, dem Handwerk und dem gesamten Mittelstand hervorragende Standortbedingungen zu bieten: weniger Bürokratie, niedrigere Abgabenbelastungen, genügend Gewerbeflächen, effiziente Verwaltungen sind dafür die Stichworte.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern des Handwerksblatts ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2022. Machen Sie das Beste daraus – für sich und für alle, denen Sie verbunden sind!

HANDWERK.NRW
Andreas Ehlert, Präsident
Hans-Joachim Hering, Vizepräsident
Berthold Schröder, Vizepräsident
Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hauptgeschäftsführer

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Text: / handwerksblatt.de

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