"Wir werden immer dann stark sein, wenn wir uns einig sind", sagt der neue WHKT-Präsident Berthold Schröder.

"Wir werden immer dann stark sein, wenn wir uns einig sind", sagt der neue WHKT-Präsident Berthold Schröder. (Foto: © WHKT / RG)

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Handwerk: Stärke durch Zusammenhalt

Handwerkspolitik

Der neu gewählte WHKT-Präsident Berthold Schröder will dafür sorgen, dass alle im NRW-Handwerk an einem Strang ziehen. Für ihn sei das die wichtigste Aufgabe, erklärte er bei der Herbstvollversammlung des WHKT.

"Es war eine schöne Zeit, wenn auch nicht immer einfach." Bei der Herbstvollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) blickte Hans Hund zurück auf seine fünfjährige Amtszeit als Präsident. Es war die letzte Sitzung, die er in dieser Funktion geleitet hat. Er lobte den besonderen Zusammenhalt im nordrhein-westfälischen Handwerk. Gemeinsam mit seinen Partnern im Landeshandwerk habe der WHKT sehr viel erreichen können. Die großen Herausforderungen für die Zukunft seien Fachkräftegewinnung, Unternehmensnachfolge, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Um diese zu bewältigen sei es auch weiterhin notwendig, gemeinsam an Lösungsstrategien zu arbeiten.

Hunds Nachfolger heißt Berthold Schröder. Der Präsident der Handwerkskammer Dortmund wurde im Laufe der Sitzung mit großer Mehrheit an die Spitze des WHKT gewählt. Er versprach, sich den künftigen Aufgaben zu stellen: "Eine unserer dringlichsten Aufgaben wird es sein, für ausreichend Fachkräftenachwuchs zu sorgen. Dazu müssen wir die sicheren Beschäftigungsperspektiven und die hervorragenden Karrieremöglichkeiten im Handwerk transparenter machen.“ Er wolle sich auch gegenüber der Landespolitik für Bürokratieabbau einsetzen. Wie Hund beschrieb Schröder die Digitalisierung und Nachhaltigkeit als wichtige Zukunftsthemen.

Handwerk braucht Einigkeit

Die wichtigste Aufgabe jedoch sei es für ihn, für Einigkeit innerhalb des nordrhein-westfälischen Handwerks zu sorgen, so der neue WHKT-Präsident. "Wir werden immer dann stark sein, wenn wir uns einig sind." Viele Probleme könnten nur dann gelöst werden, wenn alle an einem Strang ziehen, um zu einheitlichen Positionen zu kommen. Zu den ersten Gratulanten kurz nach der Wahl Schröders gehörte die NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), die als Gastrednerin eingeladen war. Sie berichtete zunächst über den Stand des Wiederaufbaus in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen. Dieser werde Jahre dauern. Sie kündigte eine Vereinfachung der Förderrichtlinien für Unternehmenshilfen an, damit betroffene Betriebe so schnell wie möglich wieder produzieren können.

Die Empfehlungen der Enquete-Kommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand seien gut vier Jahre nach Veröffentlichung des Abschlussberichts zu etwa 90 Prozent der über 170 Maßnahmenvorschläge in die Tat umgesetzt. Das sei wichtig, "weil das Handwerk die tragende Säule in Nordrhein-Westfalen ist". Eine Umsetzung aus dem Baubereich sei die kleine Bauvorlagenberechtigung für Handwerker, die mit der nächsten Bauordnung vorgetragen werde. Das Handwerk hatte dies immer wieder für bestimmte Gewerke gefordert. Die Ministerin betonte, dass die Berechtigung allerdings nicht auf bestimmte Berufe des Handwerks begrenzt werde. Gleichzeitig sollen Dachgauben verfahrensfrei gebaut werden können.

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Vergaberecht soll einfacher werden

Das Vergaberecht werde Anfang nächsten Jahres nochmal geändert. Das soll die Verfahren für die Betriebe weiter vereinfachen und beschleunigen. Die Ministerin wolle sich dafür einsetzen, die Städte und Gemeinden zu befähigen, "die Ausschreibungen so zu gestalten, dass das lokale und regionale Handwerk davon profitiert“. Daneben sei die Stärkung der dualen Ausbildung eine "große Zukunftsaufgabe", um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Dazu brauche es eine "Attraktivitätsoffensive" für die berufliche Ausbildung inklusive mehr Praktika und Praxislehre an den Schulen. Bürokratieabbau werde immer ein Thema bleiben. "Da sind wir, egal welche Regierung, immer darauf angewiesen, dass Sie uns möglichst konkret sagen, was abgebaut werden muss." Die Politik tue sich schwer, die Probleme, vor denen die Unternehmen im betrieblichen Alltag stehen, zu identifizieren.

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Text: / handwerksblatt.de

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