Materialknappheit: Sächsischer Handwerkstag macht Druck auf die Landespolitik
Das Handwerk in Sachsen hat ein Positionspapier zum Thema Rohstoffknappheit vorgelegt und wendet sich damit an die Landesregierung. Es gebe akuten Handlungsbedarf.
Die aktuelle Rohstoffknappheit ist im Handwerk immer noch ein großes Thema. Fehlende Materialien sorgen derzeit für rasant steigende Preise. Jetzt wendet sich der Sächsische Handwerkstag mit einem Positionspapier an die Landesregierung und fordert sie auf, Schritte zu unternehmen, um die Lage an einheimischen Märkten zu entspannen.
Jörg Dittrich, Präsident des Handwerkstags: "Akuten Handlungsbedarf sehen wir nicht zuletzt deshalb, weil die Situation in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten in Deutschland zusätzlich zu einem massiven Bedarf an Bau-Rohstoffen führen wird, auf den wir reagieren müssen."
Handwerker immer noch gefährdet
Jörg Dittrich Foto: © Sächsischer Handwerkstag/Wolfgang SchmidtAuch in Sachsen seien immer noch viele auf den Rohstoff Holz angewiesene Handwerker sowohl unternehmerisch als auch existenziell gefährdet. Deswegen wendet sich der Verband mit dem Papier "Holz: Nachhaltiger Rohstoff braucht nachhaltige Strategien zur langfristigen Stabilisierung des Marktes" an die Politik. Gefordert wird, in einer mit der Wirtschaft abgestimmten Aktion Maßnahmen zu entwickeln, die auf eine Stärkung funktionierender regionaler Wirtschaftskreisläufe abzielen.
"Aus Handwerkssicht muss es dabei zuallererst darum gehen, aufbauend auf einer Marktanalyse zum Rohstoff Holz alle unmittelbar betroffenen Akteure wie Produzenten, Sägewerkbetreiber und holzverarbeitende Unternehmen zu vernetzen, um dann mit der Politik über Wege zum Aufbau nachhaltiger, regionaler Holz-Lieferketten zu beraten", so Dittrich. Ziel müsse es sein, in der Region langfristig für stabile Lieferketten zu sorgen und damit regional ansässige Anbieter von globalen Lieferengpässen unabhängiger zu machen.
Praktikable Preisgleitklauseln einführen
Weitere Punkte in dem Positionspapier des Handwerkstages zielen unter anderem auf Flexibilisierung des Holzeinschlags und nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie – zumindest im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe – auf die Einführung von praktikablen Preisgleitklauseln in Verträgen.
Quelle: Sächsischer Handwerktag
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben