"Gaspreisbremse allein wird nicht reichen"
Die Gaskommission hat ihren Abschlussbericht vorgelegt . Für energieintensive Handwerksbetriebe gebe es weiterhin bis zum Inkrafttreten der Gaspreisbremse eine große Unterstützungslücke, kritisiert der ZDH.
Die von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission hat ihren Abschlussbericht übergeben und macht darin weitere Vorschläge für die Gaspreisbremse. Ein neuer Vorschlag betrifft die Besteuerung des Gaspreisrabatts. Demnach ist der Rabatt in der Einkommensteuererklärung als geldwerter Vorteil anzugeben, wenn das zu versteuernden Jahreseinkommen mindestens 72.000 Euro beträgt. Ebenfalls neu: Unternehmen sollen nur dann Vergünstigungen erhalten, wenn sie ihren Standort erhalten und mindestens 90 Prozent der Arbeitsplätze sichern.
GaspreisbremseLesen Sie hier mehr zu den Vorschlägen der Expertenkommission.Greifen soll die Gaspreisbremse wie bisher geplant ab März. Das sorgt weiterhin für Unmut im Handwerk: "So richtig und wichtig die Gaspreisbremse ist, so sicher ist schon jetzt, dass sie allein auch zusammen mit der Abschlagszahlung im Dezember nicht reichen wird, um die Belastungen vor allem der energieintensiven Handwerksbetriebe so weit abzufedern, dass diese die Krise überstehen und die Umstellung auf ein ‚new normal‘ im Energiesektor hinbekommen können", sagt Hans Peter Wollseifer.
"Im energieintensiven Handwerk brennt die Hütte"
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks fordert zusätzliche Hilfen für die Betriebe. "Gerade in unseren energieintensiven Handwerksbetrieben brennt die Hütte. Unsere Betriebe haben definitiv keine Zeit zu verlieren, weshalb es jetzt so dringend auf eine sehr schnelle Umsetzung der Maßnahmen ankommt, will man vermeiden, dass zahlreiche Betriebe endgültig in die Knie gehen." Die Bundesregierung sei nun gefordert, schnellstmöglich für Klarheit zu sorgen. Die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit.
Die Politik müsse die "große Unterstützungslücke" bis zum Inkrafttreten der Gaspreisbremse Anfang März "unbedingt schließen". Die energieintensiven Betriebe im Handwerk benötigten für Januar und Februar eine Härtefallbrücke. "Unsere Betriebe erwarten zudem von der Politik zügig Informationen dazu, wie die Strompreisbremse ab Januar 2023 ausgestaltet sein soll. Und Politik ist aufgefordert, Unterstützungslösungen für die Betriebe zu finden, denen auch die Entlastungen aus Gas- und Strompreisbremsen nicht reichen und die mit dem ‚new normal‘ überfordert sein werden."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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