"Betriebe brauchen eine Öffnungsperspektive"
Das brandenburgische Handwerk hofft, dass die coronabedingt geschlossenen Betriebe schnell wieder öffnen können. Die Lage spitze sich weiter zu. Eine Auszahlung der Hilfsgelder sei überfällig.
Die Verlängerung des Corona-Lockdowns mit den verschärften Eindämmungsmaßnahmen hätten für das brandenburgische Handwerk einschneidende Folgen, sagt Robert Wüst. "Umsatzeinbrüche, Komplettschließungen und Hygieneregeln fordern unsere Betriebe immer mehr", so der Präsident des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg.
Robert Wüst Foto: © Friedrich BungertWichtig sei nun, schnell möglichst viele Menschen zu impfen, "damit die Pandemie wieder beherrschbar wird". Das Handwerk ermögliche Heimarbeit da, wo es sinnvoll und praktikabel ist, um Kontakte zu vermeiden. "Installateure oder Bäcker können aber nicht einfach ins Homeoffice wechseln. Sie werden in der Werkstatt oder beim Kunden vor Ort gebraucht."
Lage wird bedrohlicher
Das Handwerk sei in den letzten Monaten eine tragende Säule für die deutsche Wirtschaft gewesen. "Unsere Betriebe gehen mit dieser Situation sehr verantwortungsvoll um und schützen Mitarbeiter und Kunden." Allerdings werde die Lage für die von Schließungen unmittelbar betroffenen Friseure und Kosmetiker immer bedrohlicher.
Unverständlich sei dies, weil die Hygieneregeln von der Berufsgenossenschaft erneut angepasst worden seien. "In vielen Salons sind die Chefinnen wichtigste Mitarbeiter der Betriebe. Sie gehen bei den Hilfsprogrammen aber häufig leer aus und erhalten keine finanzielle Unterstützung. Diese Betriebe brauchen wieder eine Öffnungsperspektive", fordert Wüst.
Finanzhilfen schnell umgesetzen
Viele Hilfsprogramme seien immer noch zu bürokratisch und mit zu vielen Bedingungen verbunden. "Die Lage vieler Betriebe spitzt sich weiter zu. Die Auszahlung der für November und Dezember versprochenen Hilfen ist längst überfällig. Die Finanzhilfen müssen nun schnell umgesetzt werden. Wenn die Liquidität zu spät kommt, werden viele Betriebe das nicht überleben.“
Quelle: Handwerkskammertag Brandenburg
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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