Baugewerbe: Umsätze im ersten Quartal deutlich unter Vorjahresniveau
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres hat sich die Baukonjunktur im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgekühlt. Die Umsätze sind um fast zehn Prozent eingebrochen.
"Im ersten Quartal haben der Wintereinbruch und die planmäßige Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes die Baukonjunktur merklich eingebremst. Auch im März haben die Umsätze im Wirtschaftsbau mit circa 3,1 Milliarden Euro und öffentlichen Bau mit ca. 2,3 Milliarden Euro nicht das Vorjahresniveau erreicht. Im Wohnungsbau sehen wir mit circa 2,0 Milliarden Euro ein schmales Plus von 0,7 Prozent.“ So kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts zur Baukonjunktur.
Die Umsätze der Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten liegen im ersten Quartal 2021 bei 16,4 Milliarden Euro. Das sind etwa 9,4 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. "Mit Blick auf die kommenden Monate machen uns die Probleme in der Lieferkette mit Baumaterial große Sorgen. Bei Kunststoffen und Holz bleiben vielfach Lieferungen aus, bei Stahl und Metallen gibt es deutliche Preiserhöhungen", betont Pakleppa.
Materialknappheit sorgt für hohe Preise
Gegenüber Dezember sei der Holzpreis um über 27 Prozent gestiegen. Bei Styrolen sind es 32,9 Prozent. "Die Engpässe haben das Potenzial, die Baustellen im Sommer zum Erliegen zu bringen. Unsere Unternehmen befürchten Baustellenstopps und Kurzarbeit“, warnt Pakleppa. Sowohl Licht als auch Schatten gebe es bei den Auftragseingängen. Pakleppa: "Während die Nachfrage im Wohnungsbau hoch bleibt, ist die Nachfrage aus der Wirtschaft weiter volatil. Nach den positiven Signalen im Februar gab es hier im März wieder einen Dämpfer."
Die öffentliche Hand müsse hier ihre "Auftraggeberfunktion" wahrnehmen. "Der Investitionsstau ist hoch. Gerade wieder hat das Kommunalpanel 2021 den akuten Investitionsbedarf mit fast 150 Milliarden Euro bei den Kommunen gezeigt. Die Corona-Pandemie hat die kommunalen Haushalte vor große Herausforderungen gestellt. Wir setzen uns daher für einen zweiten Rettungsschirm des Bundes und der Länder für die Kommunen ein.“
Quelle: ZDB
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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