Wohnraumoffensive: Auf die Kontinuität kommt es an
Die Bundesregierung zieht eine positive Bilanz ihrer Wohnraumoffensive. Trotz wichtiger Impulse für mehr Wohnungsbau brauche es weitere Anstrengungen, um die Wohnraumknappheit umfassend zu verringern, sagt das Handwerk.
"Die Bundesregierung kann bei der Umsetzung der Wohnraumoffensive eine außergewöhnlich erfolgreiche Bilanz ziehen. Alle zentralen Beschlüsse des Wohngipfels sind umgesetzt oder unmittelbar in der Umsetzung befindlich", heißt es in der Bilanz zur Wohnraumoffensive des Bundesbauministeriums.
"Die Bauwirtschaft war trotz Pandemie der Motor der deutschen Wirtschaft schlechthin. Wir haben 1,2 Millionen neuen Wohnungen geschaffen, hinzu kommen 770.000 erteilte Baugenehmigungen. Das ist ein gigantisches Wohnungsbauprogramm", sagt Bauminister Horst Seehofer (CSU).
"Es braucht weitere Anstrengungen"
Das sei eine stolze Bilanz, aber es gebe weiterhin viel zu tun: "Wir lehnen uns jetzt nicht zurück. Wir müssen in den kommenden Jahren stark weitermachen." Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer ist ähnlicher Meinung: "Es braucht weitere Anstrengungen, um insbesondere in den Ballungsräumen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, den dringend auch die Beschäftigten und Auszubildenden in allen Gewerken im Handwerk brauchen."
UmsetzungsstandHier finden Sie die Bilanz der Wohnraumoffensive vom Bauministerium.Für das Handwerk sei auch über das laufende Jahr hinaus Kontinuität beim Wohnungsbau und Stabilität bei den finanziellen Anstrengungen von Bund und Ländern auf hohem Niveau wichtig. Wollseifer fordert von den Kommunen, mehr Bauland bereitzustellen. "Das Bauhandwerk ist auf langfristige Planungssicherheit angewiesen, um die nötigen Kapazitäten aufzubauen und Fachkräfte auszubilden und zu binden."
Wohnungsbau stärker mit Klimaschutz verknüpfen
"In der nächsten Legislaturperiode sollte der Wohnungsbau noch stärker mit den Zielsetzungen der energetischen Gebäudesanierung und des Klimaschutzes sowie der Entwicklung nachhaltiger nutzungsgemischter Stadtquartiere verknüpft werden", schlägt Wollseifer vor. Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig eine resiliente und vielfältige Stadt der kurzen Wege ist.
WohnraumoffensiveDie Bundesregierung hat seit März 2018 eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet, um den Wohnungsbau zu intensivieren und die Bezahlbarkeit des Wohnens zu sichern. Beim Wohngipfel am 21. September 2018 im Bundeskanzleramt wurden diese mit Ländern und Kommunen abgestimmt und im Ergebnis eine gemeinsame Wohnraumoffensive verabschiedet.
Quellen: Bundesbauministerium / ZDH
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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