Energiekrise belastet die Baubranche schwer
Das Baugewerbe fordert eine konsequente Energiepolitik, die die Herstellung von Baumaterialien schnell und dauerhaft senkt. Das derzeitige Preisniveau sei existenzgefährdend für viele Betriebe.
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) schlägt Alarm: Die aktuell historisch hohen Preise für Baumaterialien hätten für die mittelständischen Branchenunternehmen existenzgefährdende Folgen. Die Situation mit den hohen Kosten sei besonders bei energieintensiven Baustoffen prekär. "Die Preise für Ziegel gingen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 13 Prozent nach oben, Zement um 27 Prozent und Vliese gar um 66 Prozent", erklärt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.
Düsterer Ausblick für das Bauhandwerk
Felix Pakleppa Foto: © ZDBDas Geschäftsklima kühle sich wegen der Kostensteigerungen spürbar ab. Pakleppa: "Der Indikator der Geschäftslage fiel im Bauhauptgewerbe auf den niedrigsten Stand seit Januar 2016. Auch der Ausblick der Unternehmen auf die kommenden Monate verdüstert sich laut ifo-Institut weiter. Wenn die hiesigen Mittelstandsbetriebe so unter Druck geraten, sind das für Bauherren und Auftraggeber beunruhigende Nachrichten." Die hohen Preise führten zu zu starken Rückgängen bei den Auftragseingängen in der Bauwirtschaft.
Konsequente Energiepolitik gefordert
"Mehr und mehr öffentliche und private Bauprojekte werden storniert. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, sich auf die Ursachen der Energiekrise zu konzentrieren, wetterfeste Rahmenbedingungen zu schaffen, aber vor allem auch selbst zu investieren", so Pakleppa. "Wir fordern eine konsequente Energiepolitik, die die Herstellung von Baumaterialien schnell und dauerhaft senkt und so die Unternehmen entlastet. Jetzt heißt es, ,all in‘ zu gehen, und sowohl sämtliche regenerativen als auch konventionellen Energiequellen, und dazu gehört auch die Kernenergie, zu nutzen. Parallel muss kurzfristig die Deckelung der Gas- und Strompreise eingeführt und die Preisfindung am Strommarkt angepasst werden."
Quelle: ZDB
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben