Mit Investitionsgutscheinen will Bayern den Know-how-Transfer aus der Forschung und Hochschulen in den Mittelstand verbessern und damit die Innovationskraft in ganz Deutschland stärken. In ihrem Entschließungsantrag hat die Staatsregierung noch weitere Forderungen in den Bundesrat eingebracht. Das bayerische Handwerk sieht darin viele Übereinstimmungen mit seinem 9-Punkte-Plan an die neue Bundesregierung.

Mit Investitionsgutscheinen will Bayern den Know-how-Transfer aus der Forschung und Hochschulen in den Mittelstand verbessern und damit die Innovationskraft in ganz Deutschland stärken. In ihrem Entschließungsantrag hat die Staatsregierung noch weitere Forderungen in den Bundesrat eingebracht. Das bayerische Handwerk sieht darin viele Übereinstimmungen mit seinem 9-Punkte-Plan an die neue Bundesregierung. (Foto: © lev dolgachov/123RF.com)

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Bayern will Berufsbildung und Innovationskraft bundesweit stärken

Handwerkspolitik

Der Freistaat will die Rahmenbedingungen für Handwerk und Mittelstand bundesweit verbessern. Unter anderem fordert er einen Meisterbonus und ein 365-Euro-Ticket. Der BHT begrüßt die Bundesratsinitiative.

Mit seiner Initiative im Bundesrat will der Freistaat Bayern dafür sorgen, dass Handwerk und Mittelstand in ganz Deutschland ihr Leistungspotenzial optimal entfalten können. In dem Entschließungsantrag werden laut einer Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei verschiedene Maßnahmen gefordert.   

Forderungen Bayerns

So gelte es, in die beruflichen Bildungseinrichtungen zu investieren. Alle erfolgreichen Absolventen der Meisterschule in Deutschland sollen – wie in Bayern – einen Meisterbonus in Höhe von 2.000 Euro erhalten. Auch die flächendeckende Einführung von 365-Euro-Tickets für Auszubildende und Teilnehmer von Fortbildungsmaßnahmen regt die Bayerische Staatsregierung an. 

Meisterbonus und Azubi-Ticket Verschiedene Bundesländer honorieren den erfolgreichen Abschluss einer Fortbildung. In Bayern erhalten sie etwa einen Meisterbonus in Höhe von 2.000 Euro. Wie viel andere Bundesländer zahlen, haben wir im Online-Beitrag "Höherer Aufstiegsbonus für Meister und Fachwirte in Rheinland-Pfalz" auf handwerksblatt.de zusammengefasst. Ein landesweit gültiges Azubi-Ticket gibt es in zehn Bundesländern. In Hessen, Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern kostet es jährlich 365 Euro. Eine Übersicht finden Sie in dem Online-Beitrag "Azubi-Ticket: Kostengünstig durchs ganze Bundesland" auf handwerksblatt.de

Entlastungen für Unternehmen

Investitionsgutscheine sollen den Know-how-Transfer aus den Forschungseinrichtungen und Hochschulen in die Unternehmen aus Handwerk und Mittelstand weiter verbessern. Über gezielte Maßnahmen zur Rückführung von Abgabenlasten im Energiebereich – wie etwa EEG-Umlage und Stromsteuer – seien zudem die Energiewende und die Klimapolitik mittelstandsfreundlich zu gestalten. Um die Unternehmen entlasten, seien steuerpolitische Impulse, aber auch der Bürokratieabbau erforderlich. 

Reaktion des Handwerks

BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl Foto: © HWK München/SchuhmannBHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl Foto: © HWK München/Schuhmann

Der Bayerische Handwerkstag (BHT) begrüßt den Entschließungsantrag der Bayerischen Staatsregierung im Bundesrat. "Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden, muss die Politik Wachstumsimpulse setzen, Investitionen forcieren sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze sichern", betont BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl. 

Vorschläge stimmen überein

Viele Vorschläge der Staatsregierung befänden sich auch im 9-Punkte-Plan, den der BHT als Forderung an die neue Bundesregierung aufgestellt habe. Dazu gehören etwa Investitionen in die Bildungsstätten des Handwerks, die bundesweite Einführung eines Meisterbonus in Höhe von 2.000 Euro, ein 365-Euro-Ticket für Auszubildende und die Teilnehmer einer Weiterbildung.

"Damit kleine und mittlere Betriebe ihr Potenzial voll entfalten können, muss die berufliche Bildung unterstützt, die Nachfrage nach handwerklichen Produkten gestärkt, Steuern und Abgaben gesenkt und Bürokratie abgebaut werden", so BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl. 

Finanzierung der Energiewende neu regeln

Der in Bayern bereits erprobte Einsatz von Investitionsgutscheinen ist aus Sicht des Bayerischen Handwerkstags eine sinnvolle Hilfe, damit aus Ideen des Handwerks mit wissenschaftlicher Unterstützung Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden können.

Darüber hinaus fordert Peteranderl, dass die Finanzierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien und die Verteilung der Kosten der Energiewende, die bisher überdurchschnittlich von kleinen und mittleren Betrieben getragen werden, neu geregelt werden müsse. 

Quelle: Bayerische Staatskanzlei, Bayerischer Handwerkstag

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Text: / handwerksblatt.de