Bauwirtschaft blickt optimistisch in die Zukunft
Die Bauwirtschaft konnte ihren Umsatz im laufenden Jahr stabilisieren. Für das nächste Jahr rechnen die beiden größten Bauverbände mit einem Umsatzwachstum.
Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) rechnen in diesem Jahr mit einem stabilem Umsatz des Bauhauptgewerbes im Vergleich zum Vorjahr (2021: 143,5 Milliarden Euro, 2020: 143 Milliarden). Hohe Auftragsbestände ließen auf eine Umsatzsteigerung im kommenden Jahr schließen. Der Verbände rechnen mit Einnahmen in Höhe von 151 Milliarden Euro im Jahr 2022. Außerdem erwarten sie einen Beschäftigungsaufbau um 10.000 Mitarbeiter.
Motor der Baukonjunktur sei in erster Linie der Wohnungsbau. "Ende September 2021 lagen die Auftragsbestände bei fast 13 Milliarden Euro, eine Steigerung zum Vorjahreswert um fast 20 Prozent. Die Nachfrage nach Wohnraum lässt nicht nach", sagt ZDB-Präsident Reinhard Quast. Die Verbände gehen davon aus, dass der Umsatz im Wohnungsbau in 2021 etwa 55,4 Milliarden Euro erreichen wird, das wäre eine Steigerung gegenüber 2020 um zwei Prozent. Für 2022 erwarten sie ein erneutes Wachstum um sieben Prozent.
Unbeständige Nachfrage im Wirtschaftsbau
"Es muss daher klar sein, dass neben zusätzlichen, personellen Kapazitäten auch neue, etablierte Konzepte und Methoden, wie das serielle und modulare Bauen, notwendig sein werden“, betont HDB-Präsident Peter Hübner. Im Wirtschaftsbau verzeichneten die Bauwirtschaft unbeständige Nachfragewerte. "Wir haben zwar von Januar bis September einen starken Zugang an Ordern (plus 13 Prozent) vor allen Dingen im Hochbau gesehen (plus 18 Prozent), aber die Baugenehmigungen zeigen je nach Gebäudetyp ein sehr differenziertes und von Corona gezeichnetes Bild“, so die Präsidenten.
Im Wirtschaftsbau erwarten die Verbände für dieses Jahr ein leicht ansteigendes Umsatzwachstum (plus ein Prozent) und für das nächste Jahr einen stärkeren Anstieg um sechs Prozent. "Wir messen dem starken Orderzugang und den hohen Auftragsbeständen bei unserer Prognose für 2022 ein hohes Gewicht zu, verkennen aber auch nicht die derzeit eher schwachen Genehmigungssignale aus Handel und Industrie. Die wieder stark ansteigenden Infektionszahlen können zu Ausfällen von Mitarbeitern und damit zu weiteren Störungen der Logistikketten führen."
Richtige Rahmenbedingungen setzen
Von der Politik fordert die Bauwirtschaft, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, "um die Transformation unserer Lebensräume und Infrastrukturen zu schaffen". Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung weise in die richtige Richtung: "Gerade im Bereich Bauen und Wohnen und bei der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren trägt der neue Koalitionsvertrag eine deutliche Handschrift. Das neue, eigenständige Bundesbauministerium unterstreicht die Bedeutung, die die neue Regierung der Bauwirtschaft bei der Bewältigung der vor uns liegenden Aufgaben beimisst."
Quelle: ZDB
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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