Mobilitätskonferenz: Wie gelingt die Wende im Ruhrgebiet?
Bei der dritten Mobilitätskonferenz Metropole Ruhr diskutierten Fachleute aus verschiedenen Bereichen über Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor.
Bei der dritten Mobilitätskonferenz Metropole Ruhr diskutierten Fachleute aus Politik, Kommunen, Verkehrsverbünden, Wirtschaft und Wissenschaft über zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität in der Region. Dabei ging es um Maßnahmen, die die Mobilitätswende unterstützen, die gleichzeitig das Klima schont und mit den Belangen der Wirtschaft vereinbar ist. Zu den Veranstaltern gehörten auch die Handwerkskammern der Metropolregion.
"Das Handwerk versteht sich als technologieoffener Treiber der Mobilitätswende in der Region Ruhr, der die Verbreitung emissionsarmer Antriebe, einer engmaschigen Lade- und Wartungs-Infrastruktur und flächendeckender kommunaler Mobilitätspartnerschaften fördert", sagte Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW.
Chancen von Innovationen nutzen
Dirk Günnewig, Abteilungsleiter im NRW-Verkehrsministerium ergänzte: "Um den Menschen eine bessere, sichere und saubere Mobilität zu bieten, müssen wir vorhandene Kapazitäten effizienter machen und alle Chancen von Innovationen, Digitalisierung und Vernetzung nutzen. Dazu gehört auch, die Zusammenarbeit von Mobilitätsanbietern, Kommunen und Land weiter zu stärken."
Im Mittelpunkt standen naben verschiedenen Impulsvorträgen die Ergebnisse von fünf Workshops zu den Themen Schienenverkehr, regionale Mobilitätspartnertschaften, regionale Nahverkhrsplanung, regionales Redwegenetz und Mobilstationen im Mittelpunkt. Dabei ging es um folgende Aspekte:
Schiene 2040
Ein Schwerpunktthema war die Entwicklung Schienennetzes für den Personennahverkehr bis zum Jahr 2040. Vor dem Hintergrund der Verkehrswende haben die drei nordrhein-westfälischen SPNV-Aufgabenträger unter Beteiligung des Verkehrsministeriums NRW Angebotskonzepte für die kommenden Jahrzehnte erarbeitet, die eine Attraktivitätssteigerung des SPNV Angebots vorsehen. Dazu gehören die Taktverdichtung und die Steigerung der Angebotsqualität.
Regionale Mobilitätspartnerschaften
Mobilitätspartnerschaften sollen eine klimagerechte Entwicklung der Mobilität in der Metropole Ruhr fördern. Die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Kommunen könne zu erheblichen CO2-Einsparungen führen und ein zukunftsfähiges Mobilitätsverhalten bei Betrieben, Mitarbeitenden und Kunden fördern. Der Ausbau des Netzwerkes könne die nachhaltige Mobilität in Unternehmen (Fuhrpark, Mitarbeiterangebote für nachhaltige Mobilität) fördern. Vorgeschlagen wurde, einen Baukasten für Mobilitätspartnerschaften zu entwickeln, um einfach und unkompliziert neue Partnerschaften zu akquirieren.
Regionale Nahverkehrsplanung
Die Anforderungen an den Nahverkehr in der Region seien gestiegen. Wichtig sei deshalb, den öffentlichen Personennahverkehr zukunftsfähig auszurichten. Der Regionalverband Ruhr und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sollen zusammen die synchrone Fortschreibung der Nahverkehrspläne in der Metropole Ruhr koordinieren und vorantreiben. Erste Ergebnisse sollen für die Nutzer Anfang 2024 spürbar sein. Im ersten Schritt sollen interkommunal relevante, punktuelle Schwachstellen im Netz identifiziert und Lösungsvorschläge gemacht werden. Dabei geht es um solche Projekte, die bis Ende 2023 umsetzbar sind.
Regionales Radwegenetz
Der Radverkehr soll als gleichwertiges Verkehrsmittel etabliert werden. Dazu müsse die Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmenden attraktiv und sicher sein. Im Hinblick auf den Personalmangel in der Planung und bei der Umsetzung müssten Lösungen entwickelt werden. Eine Prozessbeschleunigung sei dringend erforderlich. Die Verstetigung und Pauschalisierungsansätze in der Förderung wären hilfreich. Das Ziel soll sein: ein gut ausgebautes, engmaschiges und lückenfreies Radwegenetz auf lokaler, kommunaler und regionaler Ebene.
Mobilstationen und "metropolradruhr"
Mobilstationen führen verschiedene Verkehrsangebote und Services an einem Ort räumlich zusammen und erleichtern Umstieg von einem Verkehrsmittel auf das andere. Sie eien wichtige Bausteine einer zukunftsfähigen und modernen Mobilität. Aufbau und Weiterentwicklung des Fahrradverleihsystems "metropolradruhr" sollen im Hinblick auf die Verkehrswende weiter vorangetrieben werden. Dazu sollen Infrastruktur und Betrieb bei nachhaltigen Sharing-Angeboten gefördert werden, um die Verbreitung beschleunigen zu können. Individuelle Mobilitätsangebote an Mobilstationen müssten geschaffen werden, um die Akzeptanz zu fördern. Fahrradverleihsysteme seien in ganzheitliche Mobilitätsangebote zu integrieren. Ein regionales dichtes Stationsnetz an Verknüpfungspunkten zum ÖPNV sei aufzubauen.
Quelle: Regionalverband Ruhr
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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