Baukrise drückt Stimmung im NRW-Handwerk
Der WHKT hat sein Herbst-Konjunkturbarometer veröffentlicht. Demnach befinde sich die Handwerkskonjunktur allgemein auf einem Abschwung. In der Baubranche habe sich das bereits zu einer Krise zugespitzt.
Die Konjunktur im nordrhein-westfälischen Handwerk ist auf Talfahrt. Besonders das Baugewerbe hat zu kämpfen und befindet sich in einer sich zuspitzenden Krise. Das sind die Ergebnisse der Herbstumfrage des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), die der Verband jetzt in seinem Konjunkturbarometer veröffentlicht hat.
Zwar werde die Lage noch als überwiegend stabil beschrieben, doch unter dem Eindruck des gesamtwirtschaftlichen Abschwungs, hoher Energiepreise, Fachkräftemangel und des inflationsbedingten Nachfragerückgangs seien die Erwartungen an die Entwicklung der nächsten sechs Monate eher pessimistisch.
"Politik muss die richtigen Entscheidungen treffen"
KonjunkturbarometerHier finden Sie alle aktuellen Umfrageergebnisse.Besonders stark sei der Rückgang des Geschäftsklimas im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe, zu dem rund die Hälfte aller nordrhein-westfälischen Handwerksbetriebe zählen. Zwar seien die Auftragsbücher größtenteils noch gut gefüllt, doch angesichts der einbrechenden Zahl an neuen Baugenehmigungen werde aber ein baldiger Stillstand im Wohnungsneubau befürchtet.
"Noch ist die Konjunktur überwiegend robust – auch weil das Handwerk von hohen Auftragsbeständen aus der Vergangenheit zehrt. Viele Betriebe blicken aber mit großer Sorge in die Zukunft. Die Politik ist deshalb gefragt, jetzt die richtigen Entscheidungen zu treffen, um eine langanhaltende Rezession zu verhindern", fordert WHKT-Präsident Berthold Schröder. Es gelte, den Standort nachhaltig zu stärken und die Bauwirtschaft zu stabilisieren.
"Bund und Land sind gefordert"
WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann ergänzt: "Die Bundesregierung habe mit dem Wachstumschancengesetz und dem Maßnahmenpaket für den Bausektor den richtigen Weg eingeschlagen. Die Landesregierung müsse nun ihren Teil zur Gesamtlösung beitragen. Konkret heißt das: Verzicht auf eine Rohstoffabgabe, Senkung der Grunderwerbsteuer und konsequente Umsetzung der Fachkräfteoffensive."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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