Campus Handwerk: Bildungszentrum eröffnet
Deutschlands einziges HWK-Ausbildungszentrum in Passivhausbauweise ist nach zwei Jahren in pandemiebedingter Warteschleife endlich offiziell eingeweiht.
Großer Bahnhof am Freitag, dem 13. – der ein Glückstag für das Handwerk der Region sei, wie Generalsekretär Holger Schwannecke vom Zentralverband des Deutschen Handwerks bei der offiziellen Einweihung des neuen Bildungszentrums sagte. Pandemiebedingt hatten die Vorbereitungen und die Eröffnung selbst mehrmals verschoben werden müssen, bis die Zeichen Mitte Mai endlich gut standen. So erwiesen 300 Gäste aus nah und fern dem Trierer Handwerk die Ehre und überbrachten Glückwünsche.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer bezeichnete den neuen Campus als "einmalig", ein "Meisterstück" und "Highlight". Das innovative Gebäude ist bundesweit das einzige Berufsbildungszentrum einer Handwerkskammer im Passivhausstandard. "Wie wir aktuell mit Blick auf den Energiemarkt sehen, war diese Entscheidung goldrichtig", betonte Handwerkskammer-Chef Axel Bettendorf. Die Investitionen in den Neubau wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), vom Land Rheinland-Pfalz und von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert. "Ohne all diese Hilfen wäre unser Campus Handwerk nicht möglich gewesen", sagte Bettendorf und fügte hinzu: "Sehr wichtig war auch die umfassende fachliche Unterstützung durch das BIBB." Der neue Campus sei eine gute Botschaft an junge Menschen, die in ihrem Berufsleben und für die Zukunft etwas Sinnhaftes tun möchten, sagte Dreyer. Vor allem im Hinblick auf Klimaschutz, Energieeffizienz und Bauen sei der Campus für die junge Generation ein Anreiz, die eigene Zukunft mitzugestalten. "Denn der Klimawandel lässt sich ohne das Handwerk nicht umsetzen", betonte sie.
Passivhaus-Zertifikat für den Campus Handwerk
Dreyer und Christoph Benze von der Energieagentur Rheinland-Pfalz überreichten die Landesklimaschutzplakette "H.ausgezeichnet" für das hoch energieeffiziente Gebäude. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Jessica Grove-Smith vom Passivhaus Institut übergaben das Passivhaus-Zertifikat. Schmitt bezeichnete das Handwerk als "innovativ und pfiffig". Die rheinland-pfälzische Handwerksfamilie müsse zusammenhalten: "Nur gemeinsam können wir Großes erreichen!" Von einen "Meilenstein, der hier für das Handwerk der Region entstanden ist", sprach Schwannecke. In einer extrem komplizierten Zeit habe Trier mit diesem Leuchtturm ein Signal gesetzt, betonte er. In keiner Festansprache fehlte die Forderung, dass die berufliche Bildung in Deutschland gestärkt werden müsse. "Das Handwerk in Trier hat dafür bestmögliche Voraussetzungen geschaffen", sagte Schwannecke.
Davon ist auch ist Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (BIBB) überzeugt: "Dieses leistungsstarke Zentrum wird das Handwerk stärken!" Um moderne Qualifikationen zu fördern, bräuchten gerade kleine Betriebe Unterstützung. Vor dem Hintergrund der Gleichwertigkeit von akademischer und dualer Ausbildung seien hochmoderne Zentren ein wichtiges Signal. Voller Zuversicht ist auch Kammerpräsident Rudi Müller: "Unser Campus macht so richtig Lust auf eine Ausbildung, Weiterbildung und Meisterkurse im Handwerk! Wir wollen die jungen Menschen ins Handwerk bringen und ihnen hier alles beibringen, was sie für eine erfolgreiche Karriere im Handwerk brauchen."
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Trier
Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben