Woche der Nachhaltigkeit der Handwerkskammer Münster

Woche der Nachhaltigkeit der Handwerkskammer Münster (Foto: © Handwerkskammer Münster)

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Woche der Nachhaltigkeit im Handwerk

Die Handwerkskammer Münster lädt zur "Woche der Nachhaltigkeit im Handwerk" ein. An drei Thementagen finden Online-Vorträge statt.

Das Handwerk an der Nahtstelle von Produktion und Verbrauch leistet in vielen Bereichen wichtige und entscheidende Beiträge zur Nachhaltigen Entwicklung. Nachhaltigkeit heißt sowohl Bewahren als auch Erneuern, um ökologischen und ökonomischen Erfordernissen auch in sozialer Hinsicht gerecht zu werden. Für jeden Betrieb sind Klimaschutz und Schutz und Bewahrung unserer Umwelt –  mit neuen und erneuerbaren Energietechniken, Energieeffizienz, Einsatz umweltschonender Materialien und veränderten Mobilitätskonzepten - unausweichliche Themen unserer Zeit. Nachhaltige Betriebsführung ist für ein zukunftsfähig und wirtschaftlich stabil aufgestelltes Unternehmen inzwischen unabdingbar. Auf allen Ebenen warten große Aufgaben auf das Handwerk. Beim nachhaltigen Wirtschaften greift eins ins andere und vieles muss umgestaltet werden. Dabei spielt das Handwerk eine entscheidende Rolle.

Die Handwerkskammer Münster bietet deshalb ein breites Spektrum an Unterstützungsleistungen für Betriebe rund um das Thema Nachhaltigkeit an. So wurde unter anderem eine Nachhaltigkeitsinitiative ins Leben gerufen, welche die auf Betriebe zukommenden Aufgaben identifiziert und Information und Unterstützung aufbereitet. Ein Angebot dieser Initiative wird die Woche der Nachhaltigkeit sein, die wir in diesem Jahr als Online-Konferenzveranstaltung zu verschiedenen, betrieblich relevanten Nachhaltigkeitsthemen entwickelt haben.

Thementag 1 – Nachhaltigkeit im Handwerk

Montag, 16. November, von 10 bis 11:30 Uhr und von 16 bis 17 Uhr

10 Uhr: Einführung und Tagesmoderation – Dr. Klaus Landrath, Leiter des Umweltzentrums der Handwerkskammer Münster

10:15 Uhr: Eröffnungsvortrag "Erfolgreich nachhaltig wirtschaften im Handwerk" – Dr.-Ing. Peter Jahns, Geschäftsleiter der Effizienzagentur NRW, Duisburg: Nachhaltiges Handeln hat im Handwerk gewissermaßen Tradition und steht nicht im Gegensatz zu wirtschaftlichem Erfolg. Durch Reparatur und Wartung sowie passgenaue Produktion nimmt das Handwerk eine Schlüsselrolle bei der Ressourcenschonung ein. Und auch die Realisierung gesamtgesellschaftlicher Energieeinsparziele lässt sich ohne die handwerkliche technische Umsetzung in den Bau- und Ausbaugewerken nicht realisieren. Dennoch bleibt einiges zu tun! Aus der Praxis für die Praxis: Beispiele nachhaltiger Unternehmensführung

16 Uhr: Nachhaltige Unternehmensführung mit gesundem Menschenverstand – Carsten Schemberg, Fa. Theodor Schemberg Einrichtungen GmbH, Mettingen: Das Familienunternehmen Schemberg legt schon lange Wert auf nachhaltiges Handeln. Dabei spielen durchaus ökologische und ökonomische Gründe zusammen. Beispielsweise helfen die Verringerung des Ressourcenverbrauchs oder die Optimierung von Abfallströmen der Umwelt und sparen unnötige Kosten. Regelmäßig werden die eigenen Tätigkeiten und Produkte hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen überprüft und Verbesserungen eingeleitet. Das geht nur, wenn man seine Belegschaft bei dem Prozess mitnimmt.
 
16:30 Uhr: Was macht einen nachhaltigen Betrieb aus? – Jürgen Willing, Fa. Tekloth GmbH, Bocholt: Als Dienstleister für das gesamte Spektrum der Haustechnik steht das Unternehmen Tekloth für den Slogan "Handwerk - Ausrüster der Energiewende". Die Umstellung auf effiziente und erneuerbare Energiequellen steht im Fokus. Der hohe Stellenwert der Nachhaltigkeit wird aber auch am sozialen Engagement sichtbar: Einbindung und Zufriedenheit der Belegschaft werden intensiv gefördert. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen Vereine und Hilfsbedürftige vor Ort sowie internationale Hilfsprojekte.

An jeden Vortrag schließt sich eine etwa zehnminütige Fragerunde über den Chat an.

Thementag 2 – Nachhaltiges Bauen

Mittwoch, 18. November, von 10 bis 11.30 Uhr und von 16 bis 17:30 Uhr

10 Uhr: Einführung und Tagesmoderation – Dr. Susanne Diekmann, Umweltzentrum der Handwerkskammer Münster.

10.10 Uhr: Nachhaltiges Bauen und das DGNB-Zertifizierungssystem – Dr. Stephan Anders, Abteilungsleiter DGNB Zertifizierung, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.), Stuttgart: Um nachhaltiges Bauen praktisch anwendbar, messbar und damit vergleichbar zu machen, hat die DGNB ein eigenes Zertifizierungssystem entwickelt; mit dem mehr als 6000 Projekte weltweit ausgezeichnet wurden. Das Zertifizierungssystem ist in unterschiedlichen Varianten für Gebäude, Quartiere und Innenräume verfügbar. Damit hilft es allen am Bau Beteiligten bei der Planung, Umsetzung und Optimierung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsqualität.

10.40 Uhr: Was sind nachhaltige Baustoffe? – Das Natureplus-Umweltzeichen – Tilmann Kramolisch, Geschäftsführer natureplus e.V., Internationaler Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen, Neckargemünd: Der Internationale Verein natureplus hat das gleichnamig Umweltzeichen entwickelt, um Verbrauchern und Bauprofis in Europa eine klare Orientierung bei der Produktwahl im Baubereich zu geben. Mehr als 600 Bauprodukte wurden bisher mit diesem europaweit anerkannten Qualitätszeichen ausgezeichnet. Es bestätigt die Einhaltung hoher Qualitätsnormen auf allen für die Nachhaltigkeit relevanten Gebieten. Aus der Praxis für die Praxis: Die Energetische Seite des nachhaltigen Bauens – hohe Anforderungen durch Gebäudestandards

16 Uhr: Auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand 2050 – Dr. Tim Schmidla, Senior Berater, Energieagentur NRW, Wuppertal: Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Im November 2020 wird das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft treten – ein abgestimmtes Regelwerk für Gebäudeenergieeffizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energien. Der Vortrag fasst die darin festgelegten Neuerungen und Änderungen zusammen und wirft auch die Frage auf, ob das Ziel mit diesen Vorgaben überhaupt zu erreichen ist.
 
16.45 Uhr: Passivhausstandard bei Neubau und Sanierung – Christoph Thiel, Architekturbüro Thiel, Münster: Schon seit 20 Jahren plant Christoph Thiel Wohn- und Nichtwohngebäude im Passivhausstandard. Mit dieser Erfahrung referiert er, worauf es ankommt, wenn diese Gebäude auch tatsächlich den errechneten, extrem niedrigen Energiebedarf in der Nutzung erreichen sollen. Auf welche Herausforderungen müssen sich beteiligte Handwerker einstellen und welchen Stellenwert werden hocheffiziente Bauweisen in der Zukunft spielen?

An jeden Vortrag schließt sich eine etwa zehnminütige Fragerunde über den Chat an.

Thementag 3 – Energieeffizienz

Freitag, 20. November, von 10 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 15 Uhr

10 Uhr: Einführung und Tagesmoderation – Thomas Melchert, stv. Geschäftsführer und Leiter der Technischen Unternehmensberatung der Handwerkskammer Münster.

10.15 Uhr: Energieeffizienz im Unternehmen – Dr. Klaus Landrath, Leiter des Umweltzentrums der Handwerkskammer Münster: Energieeffizienz im Unternehmen muss systematisch angegangen werden. Wer das Verbesserungspotenzial heben und Kosten senken will, muss die jeweils aktuelle Situation analysieren, um wirtschaftlich und energetisch sinnvolle Maßnahmen zu identifizieren. Die digitalen Unterstützungs-und Informationsmöglichkeiten, Leitfäden Online-Tools, die im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz erarbeitet wurden, werden Ihnen vorgestellt.
 
10.45 Uhr: Energieeffiziente Beleuchtung im Betrieb – Claus Bühnen, Senior Berater, Energieagentur NRW, Wuppertal: In vielen Betrieben ist die Beleuchtung eine wesentliche Komponente des Stromverbrauches. Vor allem ein Umstieg auf die LED-Technik bietet gute Möglichkeiten, Energie und damit Geld zu sparen und dabei gleichzeitig die Beleuchtungsqualität an den einzelnen Arbeitsplätzen zu verbessern. Der Referent erläutert die grundlegenden Begriffe der Lichttechnik und zeigt Praxisbeispiele für gelungene Beleuchtungsumstellungen. Aus der Praxis für die Praxis: Neue Wege der Stromversorgung.
 
14 Uhr: Photovoltaik – ein tragender Pfeiler der Energiewende – Frau Dr. Buckemüller, Ausbauinitiative Solarmetropole Ruhr, Regionalverband Ruhr, Essen: In der Ausbauinitiative "Solarmetropole Ruhr" arbeiten Handwerk und Regionalverband Ruhr zusammen, um die Klimaschutzziele in der Region zu erreichen. Das Ziel ist, möglichst viele Solaranlagen durch das lokale Handwerk zu installieren. Die Referentin berichtet über den Erfolg der seit 2019 laufenden Initiative und schätzt ein, inwieweit die Solarenergie ein nachhaltiges, also ökonomisch und ökologisch attraktives Geschäftsfeld für Handwerksbetriebe, nicht nur im Ruhrgebiet, darstellt.
 
14.30 Uhr: Chancen der Eigenstromversorgung mit Photovoltaik – Jan Dobertin, B&W Energy, Heiden: Der Umbau der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien ist eine zentrale Säule der Energiewende. Gerade die Photovoltaik bietet auf Gewerbe- und Industriedächern ein großes Potential, Unternehmen preisgünstig und klimafreundlich mit Strom zu versorgen. Angesichts deutlich gesunkener PV-Systemkosten sowie gleichzeitig zurückgehender Einspeisevergütungen über das EEG gilt es, möglichst viel des Solarstroms direkt vor Ort zu nutzen. Ob der Kauf einer Solaranlage, das PV-Anlagenleasing oder ein Dachpachtmodell mit Direktbelieferung vor Ort – dieses Ziel kann über verschiedene Modelle erreicht werden. Wie Sie Ihren Betrieb wirtschaftlich mit eigenem Solarstrom versorgen können, erläutert der Referent anhand verschiedener Beispiele. 

An jeden Vortrag schließt sich eine etwa zehnminütige Fragerunde über den Chat an.

 

Hintergrund Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es online hier.

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Text: / handwerksblatt.de

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