"Auf Instagram können sich Unternehmen mit kreativen Inhalten sehr schnell neue Märkte und Zielgruppen erschließen", erklärt Daniel Verst, Strategic Business Partner bei Instagram.

"Auf Instagram können sich Unternehmen mit kreativen Inhalten sehr schnell neue Märkte und Zielgruppen erschließen", erklärt Daniel Verst, Strategic Business Partner bei Instagram. (Foto: © Instagram)

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Smartphone ist das wichtigste Werkzeug für Instagram

Anmelden, anfangen, ausprobieren und sich von anderen Accounts inspirieren lassen. So einfach kann der Einstieg bei Instagram sein. Ein Experte der Social-Media-Plattform gibt Handwerkern Tipps für die ersten Schritte.

Als Strategic Business Partner unterstützt Daniel Verst Unternehmen jeder Größe in Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei, Instagram erfolgreich für ihre Marketing-Aktivitäten einzusetzen und das volle Potenzial der Plattform auszuschöpfen. Bevor er zu Instagram kam, verbrachte er einen Großteil seiner Karriere mit dem Gründen und der Leitung von E-Commerce Unternehmen. Zuvor war er bei Nokia und T-Mobile als strategischer Berater tätig. Daniel Verst hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke und Hong Kong Baptist University studiert.

DHB: Warum ist Instagram für Handwerksbetriebe wichtig?
Verst: Es gibt zwei Hauptgründe. Zum einen bilden Soziale Medien die gesamte Gesellschaft ab. Auf Instagram sind Menschen aller Interessen aktiv – also auch für das Handwerk. Jeder kann sich auf unserer Plattform frei bewegen, sei es als Privatperson oder als Unternehmer. Zwischen diesen beiden besteht eine enge Verbindung, denn jeder von uns vereint private und berufliche Interessen. Die Menschen suchen auf Instagram nach Inspirationen und Dingen, für die sie sich interessieren und begeistern. Dabei unterscheiden sie aber nicht so stark zwischen Unternehmen und Privatpersonen. Das schlägt sich in der Statistik nieder: Neun von zehn Instagram-Nutzern folgen mindestens einem Unternehmen.

DHB: Und der zweite Grund?
Verst: Auf Instagram können sich Unternehmen mit kreativen Inhalten sehr schnell neue Märkte und Zielgruppen erschließen. Hier können sie ihre Community nicht einfach nur erreichen, sondern mit ihr interagieren und damit wirklich für ihre Marke und ihre Produkte bzw. Dienstleistungen begeistern – und natürlich letztendlich auch messbare Ergebnisse erzielen.

DHB: Fällt dir ein gutes Beispiel dafür ein?
Verst: Die @kawentsmann Möbelmanufaktur zeigt aus unserer Sicht, wie man auf Instagram als Handwerksbetrieb erfolgreich sein kann. Sie nehmen ihre knapp 18.000 Abonnenten mit, indem sie ihnen einen Blick hinter die Kulissen erlauben und sie fragen, was sie als Nächstes sehen möchten.

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DHB: Wie kann der Einstieg bei Instagram gelingen?
Verst: Die ersten Schritte sind viel einfacher als die meisten vielleicht denken. Man legt einfach ein Unternehmensprofil mit dem eigenen Namen an und danach geht es direkt los. Jeder hat heutzutage ein Smartphone griffbereit, um damit Fotos und Videos zu machen. Es ist das wichtigste Werkzeug, um seinen Followern spannende Einblicke vom Arbeitsalltag im eigenen Betrieb zu vermitteln.

DHB: Man kann also im Prinzip keine Fehler machen?
Verst: Genau. Man sollte einfach anfangen, ausprobieren und sich von anderen Accounts inspirieren lassen. Nehmen wir mal das Stories-Format als Beispiel. Das sind sehr kurzweilige Informationshappen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Stories haben nicht den Anspruch, perfekt zu sein, sondern es ist wichtig, authentisch zu sein und seine Follower mit einzubinden. 

Eines der beliebtesten Features bei Instagram sind außerdem die Umfragesticker. Aus den Antworten lässt sich ablesen, was die Leute interessiert, und das Unternehmen erhält Anregungen, welche Themen und Aktivitäten mas als Nächstes auf Instagram zeigen kann. Dieses Zusammenspiel mit der Community ist extrem wichtig.

DHB: Gehen wir mal einige Schritte weiter. Der Handwerker hat sein Unternehmensprofil bei Instagram erstellt, erste Inhalte gepostet, aber nichts passiert. Was muss ein Betrieb tun, um wahrgenommen zu werden?
Verst: Um organisch, also ohne bezahlte Werbung, zu wachsen, gibt es ein einfaches Rezept: Ein Handwerksbetrieb sollte interessanten Content produzieren und andere Nutzer auf die Inhalte aufmerksam machen. Gerade im Handwerk kann das auch gut offline funktionieren, denn die Betriebe stehen in engem Kontakt zu ihren Kunden und damit potenziellen Followern. Im direkten Kundengespräch, auf dem Briefkopf oder auf dem Firmenfahrzeug lässt sich ideal auf das Unternehmensprofil bei Instagram hinweisen. Online besteht die Möglichkeit, einen Post zu boosten oder Anzeigen zu schalten. Damit gewinnt man Reichweite. Aber generell gilt: Das allerbeste Werbemittel ist immer noch sehr guter Content.

DHB: Was bedeutet es, einen Beitrag zu "boosten"?
Verst: Boosting oder auf Deutsch das Hervorheben von Beiträgen ist ein bezahltes Werbeformat. Nehmen wir mal an, eine Tischlerei hat einen schönen, neuen Esstisch gebaut. Wenn sie ein Foto oder Video davon in ihrem  Feed postet, sehen es nur die Follower des Betriebs. Soll der Beitrag auch gezielt an andere Nutzer von Instagram ausgespielt werden, kann er über die Business Suite des Unternehmensprofil geboostet werden. Ermöglicht wird dies über das "Targeting". Die Tischlerei kann angeben, ob der schöne, neue Esstisch eher Männer oder Frauen gezeigt wird, wie alt sie sein sollten oder in welchem Umkreis sie zum Betrieb wohnen. Mit dem Boosten erreicht man genau diejenigen, die man erreichen möchte.

DHB: Welches ist das wichtigste Tool für Betriebe bei Instagram?
Verst: Ganz klar die Business Suite. Darüber werden alle Beiträge verwaltet – und ebenso wichtig – analysiert. Die Insights enthalten die Kennziffern zu den Posts: Wie viele Follower hat der Beitrag erreicht? Wann wurde er gelesen? Welche Reaktionen hat er ausgelöst? Diese Statistiken sind wichtig für die Planung weiterer Schritte, denn sie zeigen, was funktioniert und was nicht. Über die Business Suite können auch die Direktnachrichten, die nur an das Unternehmen gehen, beantwortet und verwaltet werden. Aber auch unter kreativen Gesichtspunkten bietet Instagram viele Optionen, mit denen man spielen kann. Ein guter, erster Schritt ist sicherlich, sich im Stories-Bereich eine gewisse Expertise aufzubauen. Dann muss man sukzessive schauen, welche Formate und Inhalte die Community besonders ansprechen.

DHB: Apropos "ansprechen". Beiträge leben ja vom Feedback der Follower. Muss man auf jeden Kommentar reagieren?
Verst: Das muss jeder Betrieb für sich entscheiden. Das Nagelstudio @islaberlin beispielsweise hat davon sehr profitiert. Sie sind sehr eng mit ihrer Community verbunden und legen viel Wert auf einen gegenseitigen Austausch, zum Beispiel eben über Kommentare. Acht von zehn Besucher haben den Betrieb über Instagram kennengelernt. Das zeigt: Durch Interaktion mit den Kunden über Instagram lassen sich auch reelle Geschäftsziele erreichen.

DHB: Welche Rolle spielen Hashtags?
Verst: Hashtags können in der Bildunterschrift oder in den Kommentaren eines Beitrags eingefügt werden und etwa einen Slogan (#YesWeCan), ein Schlagwort (#Nachhaltigkeit) oder einen aktuellen Anlass (#SuperBowl) enthalten. Eigene Hashtags sind ein Wiedererkennungsmerkmal und eigenen sich perfekt für Aktionen, Kooperationen oder in Verbindung mit einem Slogan. Instagram-Nutzer können unter dem Hashtag alle Beiträge des Unternehmens und anderer Nutzer einsehen, die diesen Hashtag verwenden. Hashtags lassen sich aber auch zur Ermittlung von Reichweiten nutzen. Ein Unternehmen kann so zum Beispiel feststellen, wie viele Leute an einer Challenge oder einem Gewinnspiel teilgenommen haben.

DHB: Wie ergänzen sich Facebook und Instagram in Sachen Werbung?
Verst: Die Business Suite und der Werbeanzeigenmanager sind plattformübergreifend – sie können und sollten also sowohl für die Werbung bei Facebook als auch bei Instagram genutzt werden. Wer bereits einen Facebook-Account hat, dürfte Instagram problemlos hinzufügen können. Beim Platzieren von Beiträgen sollte man darauf achten, ob diese thematisch für beide Kanäle relevant sind.

DHB: Welche Features werden bei Instagram an Bedeutung gewinnen?
Verst: Ich sehe zwei große Trends: Video und Commerce. Bewegtbild wird in all seinen Fassetten immer beliebter. Letztes Jahr ist die Anzahl der kurzen unterhaltsamen Videos auf Instagram rasant gestiegen. Die Nutzer können zwischen kurzen Formaten wie Stories oder Reels wählen, die sich mit Musik unterlegen lassen. Für längere Filme gibt es IGTV. Beide Funktionen nutzt etwa ein junger Handwerker, der unter dem Namen @bastel_werkstatt bei Instagram seinen Followern zeigt, wie er seine Werkstatt umbaut.
 
Extrem erfolgreich sind bei uns zurzeit Instagram Live-Videos, in denen Unternehmen beispielsweise ihre Produkte auf kreative Art und Weise präsentieren und in Echtzeit mit ihrer Community interagieren können. Das leitet zum zweiten Trend über: Gehen wir nach dem Feedback, was uns erreicht, sind E-Commerce und Social Shopping momentan wichtiger denn je. Für viele war es in den letzten Monaten eine Möglichkeit, Handel zu treiben. Wir möchten den Menschen auf Instagram das Shopping-Erlebnis auf der Plattform weiter erleichtern. Über Instagram Shopping hat die Community mit nur einem Fingertipp alle wichtigen Informationen zum Produkt, das dann einfach in den Warenkorb des Online-Shops gelegt werden kann.

An beiden Entwicklungen arbeiten wir gerade intensiv. Ansonsten werden gerade für den Videobereich auch Themen wie Augmented Reality oder Virtual Reality in ein paar Jahren immer wichtiger.

 

Social Media für Einsteiger und FortgeschritteneFacebook und Instagram stellen Unternehmen zahlreiche Informationen und Hilfsangebote zur Verfügung. Wer neu bei Instagram ist, erfährt etwa, wie man ein kostenloses Unternehmensprofil einrichtet, Inhalte erstellt und den Erfolg seines Betriebs in den sozialen Medien steigert. Die Initiative "Digital Durchstarten" bietet kostenfreie Trainings sowie praktische Tipps und Tricks, um das Wachstum eines Unternehmens online zu unterstützen. Darüber hinaus gibt es Webinare, die sich gezielt mit dem Marketing beschäftigen. Dabei werden etwa Themen wie Werberichtlinien, Gestaltungsstrategien für Werbeanzeigen oder Media-Planung behandelt. Wer über die neuesten Updates, Marketing-Trends und Werbetipps bei Facebook und Instagram informiert werden möchte, dürfte im Business Blog Facebook fündig werden.

Text: / handwerksblatt.de

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