"Hauptsach du hoschd kähn Egel vor de Äwet"
In Zeiten des Fachkräftemangels ist manchmal die Fantasie gefragt. Mit einer kuriosen Stellenanzeige landet ein Handwerksbetrieb einen Volltreffer. Zumindest bei den Medien.
Holla, die Waldfee. Was für eine Idee, die das Handwerksunternehmen Baumaschinen Holla & Holla da auf den Weg gebracht hat. Seit Monaten suchen Günter und Uwe Holla aus dem pfälzischen Bad Dürkheim händeringend einen "Mondär oder Meschaniger". "Wir suchen schon seit langer Zeit nach einem Mitarbeiter aus dem Umkreis", verweist Uwe Holla im feinsten Hochdeutsch auf den Fachkräftemangel.
Anforderung besser transportieren
"Hier in der Region wird noch viel Pfälzisch gesprochen, also haben wir die Ausschreibung komplett auch auf Pfälzisch verfasst", so hofft der Unternehmer, dass mit sich mit der regionalen Ansprache bald der geeignete Bewerber meldet. In Teamwork wurde die Stellenanzeige uff Pfälzisch von allen Mitgliedern des Familienbetriebes entwickelt. "Im pfälzischen kann man sich ganz anders ausdrücken", versichert der Unternehmer, dass er die gestellten Anforderungen so viel besser transportieren kann.
Wend luschd hoschd zu schaffe ...
Auf der Website, verschiedener Onlineplattformen und bei Facebook wird seit Mitte Januar also ein "Mondär/Meschaniger" mit den Worten gesucht: "Hauptsach du hoschd kähn Egel vor de Äwet" und "Ä abgeschlossenie Ausbildung als Meschanigeri/in is vun Vordäl". Wer das bislang verstanden hat, der sollte spätestens jetzt folgendem Aufruf folgen: "Wend luschd hoschd bei uns zu schaffe, mer däden grad noch so en/e arbeitswiedische Bossler/in suchä.
Noch immer ein Mondär gesucht
Die Stellenanzeige des Handwerksbetriebes aus Bad Dürkheim kam vor allem bei den Medien gut an. So berichtet Spiegel online über die kuriose Stellenanzeige, ebenso zahlreiche lokale Zeitungen. Und gerade erst war der SWR Hörfunk im Haus, um in einem Radiospot über das pfiffige Unternehmen zu berichten. Inzwischen haben Holla & Holla einen der vielen Bewerber eingestellt. "Allerdings nur für die Reparatur der Kleingeräte", sagt Uwe Holla, dass der dringend benötigte Mondär oder Meschaniger noch nicht unter den Bewerbern war.
Beschder Hoffnung
"Awer mer sin beschder Hoffung", sagt der Unternehmer dann doch auf pfälzisch, dass die Anzeige in den nächsten Tagen noch größer erscheinen wird. Wer sich nun angesprochen fühlt, der sollte jetzt "ähfach orufär orrär ä Mail schigge on vollbockdruff@baumaschinenservice24.de. Und für alle, die sich gerne bewerben möchten, aber kein pfälzichen Dialekt verstehen, hier geht es zur Anzeige in Hochdeutsch.
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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