Kleine Nutzfahrzeuge aus den USA für Deutschland
Die Mosolf Gruppe ist als Logistiker bekannt. Jetzt bringt das Unternehmen elektrische, leichte Nutzfahrzeuge des US-Unternehmens Tropos Motors nach Deutschland. Die E-Nutzfahrzeuge (eCUVs) sollen hier unter der Marke Tropos Motors Europe verkauft werden.
Mosolf steigt jetzt auch in die Elektromobilität ein. Die Firmengruppe will künftig die vollelektrischen, leichten Nutzfahrzeuge der Kategorie L7E-CU für den europäischen Markt in Deutschland produzieren und zusammenbauen.
Vom Standort Herne aus sollen nicht nur die Produktion, sondern auch Vertrieb, Aftersales und Entwicklung laufen. Vertrieb und Aftersales sollen dabei auch über ausgewählte Automobilhändler erfolgen. In der Kirchheimer Firmenzentrale bleiben Digitalisierung, Administration und Marketing angesiedelt.
Erweiterung des Geschäftszweigs
Mosolf baut bereits Sonderfahrzeuge, etwa für Polizei, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk. Die Firmengruppe schloss für den neuen Geschäftszweig mit Tropos Technologies, Inc. aus dem kalifornischen Silicon Valley eine Vereinbarung über Produktion und Vertrieb der kompakten Nutzfahrzeuge für den europäischen Markt. Die neue Marke im Bereich E-Mobilität hat den Namen "Tropos Motors Europe".
Bisher konzentriert sich Tropos Technologies hauptsächlich auf den US-amerikanischen Markt, für den man unter der Marke Tropos eCUVs und Lkw entwickelt und produziert. John Bautista, Gründer und CEO von Tropos Motors, will mit dem neuen Unternehmen europäischen Kunden die Möglichkeit geben, "von kompakten Fahrzeugen zu profitieren, die in der Lage sind, große Nutzlasten und Anhängelasten zu bewältigen und in extrem engen Bereichen mit kurzem Radstand und Wenderadius arbeiten zu können."
Zwei Modelle
Zwei Modelle sollen - jeweils als Pritsche und Cargo-Version mit geschlossenem Aufbau – angeboten werden: Mit AGM-Batterie schafft der Tropos ABLE ST rund 80 Kilometer Reichweite, der Tropos ABLE XR soll mit Lithium-Ionen-Batterie – je nach Batterievariante – zwischen 130 und 260 Kilometer schaffen.
Ausgestattet sind die Fahrzeuge mit einem legierten Stahlrohrrahmen, Scheibenbremsen rundum und einer Federung aus dem Automobilbereich. Die Electric Compact Utility Vehicle (eCUV) können über 500 Kilogramm auf öffentlichen Straßen und bis zu 900 Kilogramm auf nicht-öffentlichem Gelände transportieren. Beide Fahrzeuge haben eine Breite von je 1,40 Meter und eine Länge von 3,70 Metern und damit eine der größten Ladeflächen in dieser Klasse. Die Aufbauten sollen sich nach Firmenangaben innerhalb weniger Minuten wechseln lassen.
Zielgruppe der Nutzfahrzeuge
Als Nutzer hat man Unternehmen sowie Städte und Kommunen im Auge, die nach emissionsfreien, leisen und kostengünstigen Transportlösungen suchen. Dazu gehören Lieferservices und Paketdienste, Handwerksbetriebe, die Tourismusbranche, städtische Dienste und die Landwirtschaft.
Vor allem Flottenbetreiber sollen von den gegenüber mit Verbrenner angetriebenen Fahrzeugen reduzierten Betriebs- und Wartungskosten profitieren und zu einem schnelleren Return on Investment kommen. Geplant ist bis zum Jahre 2024 die Produktion mehrerer tausend Fahrzeuge für Europa und andere Märkte.
Produktionsbeginn ab 2020
Ein erster Auftrag sei bereits an Land, die Fertigung soll ab Januar 2020 beginnen. Zwischen 1.500 und 2.800 der leichten Nutzfahrzeuge werden im kommenden Jahr in Herne produziert, bis zu 3.000 Stück jährlich sollen künftig dort vom Band rollen. Die Produktion startet zunächst mit 16 Mitarbeitern, rund 50 sollen es werden. Offiziell vorgestellt werden die neuen Modelle auf dem Deutschen Logistik-Kongress des BVL vom 23. bis 25. Oktober in Berlin.
Weitere Informationen: www.tropos-motors.de
Text:
Gerhard Prien /
handwerksblatt.de
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