Modernisierung der ÜBS: Handwerk sieht dringenden Handlungsbedarf
Um die in die Jahre gekommenen Gebäude der überbetrieblichen Bildungszentren im Handwerk zu modernisieren, brauche es in den nächsten zehn Jahren einen Milliardenbetrag. Bund und Land NRW müssten mehr Haushaltsmittel zur Verfügung stellen, fordert der WHKT.
Für die Modernisierung seiner überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) rechnet das nordrhein-westfälische Handwerk mit einem Investitionsbedarf von rund 1,3 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Das ergebe eine aktuelle Umfrage der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks, meldet der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT).
Bund und Land NRW haben gemeinsam mit dem Handwerk als Träger und als Betreiber die öffentliche Bildungsinfrastruktur für die berufliche Erstausbildung und höhere Berufsbildung im Handwerk aufgebaut und bedarfsgerecht mit ausgestattet.
Wichtige gesellschaftliche Aufgabe
"Die Folge dieses Bedarfs ist: Bund und Land müssen die Haushaltsmittel für diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe einplanen und bereitstellen", sagt WHKT-Präsident Berthold Schröder. Die duale Ausbildung mit der darauf aufbauenden höheren Berufsbildung sei ein Herzstück für die Nachwuchsqualifizierung im Handwerk und der gewerblich-technischen Wirtschaft insgesamt.
"Hier sehen wir Bund und Land als engen Partner, um für die jungen Menschen Perspektiven zu bieten und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu erhalten", so Schröder. WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann ergänzt: "Das Handwerk beteiligt sich mit mindestens 35 Prozent Eigenanteil, in strukturschwachen Regionen mit mind. 20 Prozent, sodass Bund und Land die Kosten nicht allein tragen müssen."
Positionspapier vorgelegt
Zu dem Thema hat der WHKT ein Positionspapier mit dem Titel "Überbetriebliche Bildungszentren (ÜBS) modernisieren: Investitionsplanung nur mit veränderten Rahmenbedingungen realisierbar – eine bedeutende Zukunftsaufgabe für die Berufsbildungspolitik" veröffentlicht.
Darin enthalten sind drei Kernforderungen:
- Bund und Land NRW müssen die Haushaltsmittel für Modernisierungsvorhaben der ÜBS des Handwerks erhöhen und dem tatsächlichen Bedarf anpassen.
- Die Bewilligungsverfahren müssen durch Verschlankung schneller und planbarer werden.
- Das Handwerk in NRW muss den begonnenen Konzentrationsprozess der ÜBS fortsetzen. Das Ziel ist eine fachlich leistungsfähige, gut erreichbare und trägerübergreifende überbetriebliche Bildungsinfrastruktur, die unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit zukunftssicher ist
PositionspapierHier finden Sie das Positionspapier des WHKT.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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