Kraftfahrzeuggewerbe fühlt sich ausgebremst
Der ZDK kritisiert, dass er nicht zum Autogipfel ins Bundeskanzleramt eingeladen wurde. Es reiche nicht aus, nur mit der Industrie zu sprechen.
"Ohne den Autohandel und die Kfz-Werkstätten mit über 470.000 Beschäftigten ist der Autogipfel unvollständig." Damit kritisiert Arne Joswig, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die Zusammensetzung des Spitzengesprächs im Bundeskanzleramt, zu dem der ZDK nicht eingeladen wurde.
"Wir stehen vor enormen Herausforderungen bei der Transformation zur Elektromobilität", so Joswig. Dabei wüssten die mittelständischen Kraftfahrzeugbetriebe genau, wo beim Thema E-Mobilität der Schuh drückt. "So bestehen nach wie vor sehr große Unsicherheiten beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und dem befürchteten Ende der Umweltprämie für E-Fahrzeuge für nach wie vor vergleichsweise teurere Einstiegsmodelle."
Positive Marktsignale setzen
Der Autohandel leiste hierbei die überwiegende Beratung vor Ort und sei täglich mit den Fragen von rund 500.000 Kunden konfrontiert. Joswig: "Wir wissen, wie sich politische Entscheidungen auf die Meinungsbildung auswirken. Bereits vor dem Rückgang der Zulassungszahlen sind die Bestellungen bei E-Fahrzeugen massiv eingebrochen."
Wenn das Karlsruher Haushaltsurteil nicht zum "Sargnagel" des Ziels der Ampel-Koalition von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 werden soll, brauche es "positive Marktsignale an die Verbraucher". Dafür müssten die Rahmenbedingungen stimmen. "Chinesische Hersteller stehen mit günstigeren Modellen bereit und die Autohändler werden künftig ihre Vertriebsnetze und Werkstätten öffnen müssen, wenn die mittelständische Automobilwirtschaft unter die Räder von Politik und Industrie geraten sollte."
Viele Fragen bleiben offen
Derweil endete das Autogipfelgespräch ohne konkrete Ergebnisse. Die Bundesregierung will an ihrem Ziel, 15 Millionen Elektroautos bis 2030 auf die Straße zu bringen, festhalten. Wie das Ziel erreicht werden soll, blieb allerdings offen. Klar ist nur: Elektrofahrzeuge sollen günstiger werden. Aber auch hier gibt es keine Aussagen, wie das erreicht werden soll. Angesichts der aktuellen Haushaltskrise bleibt auch noch offen, wie die Förderung der E-Mobilität aussehen soll.
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben