Förderung: attraktivere Ausbildung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten
Gelder aus dem Förderprogramm REACT-EU flossen in die Ausstattung der brandenburgischen Technologie- und Bildungszentren der Handwerkskammern.
Mit der Förderung stärkte die Landesregierung die Stellung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten für die Ausbildung und Qualifizierung. "Das ist eine wichtige Unterstützung für die Fachkräftesicherung im Handwerk", sagte Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg.
So investierte die Handwerkskammer Cottbus rund zwei Millionen Euro in den Lehrbauhof in Großräschen und das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Gallinchen. Die Mittel flossen unter anderem in 3D-Klassenräume, Smartboards, VR-Anwendungen, eine CNC-Oberfräse und ein Schulungsfahrzeug. "Im BTZ in Gallinchen wurde für die Elektronikerausbildung eine Werkstatt komplett digital umgerüstet", beschreibt Fachbereichsleiter Elektronik, Thomas Fron, den Einsatz der Fördermittel. "Vom Lehrerarbeitsplatz kann man sich über ein Display jederzeit auf den jeweiligen Platz zuschalten." Die Maler- und Lackierwerkstatt im Lehrbauhof Großräschen konnte eine digitale Lackierpistole anschaffen. "Die Jugendlichen sind begeistert. Mit der VR-Brille bekommen sie ein Gefühl, wie die Lackierpistole gehalten und gezogen werden muss«, erklärt Maler- und Lackierermeister Torsten Pötzsch.
Modernisierung der digitalen Ausstattung
Auch die HWK in Frankfurt (Oder) und Potsdam nutzten die REACT-EU-Gelder. Die HWK Frankfurt (Oder) setzte rund 1,3 Millionen Euro für die Modernisierung der digitalen Ausstattung der Ausbildungsstätten in Frankfurt (Oder) und Hennickendorf ein. So wurde unter anderem die digitale Infrastruktur und LWL-Netzwerktechnik der Gebäude aufgerüstet.
Investitionen in Modernisierung Im Ausbildungsbereich Elektrohandwerk wurden Anschaffungen in den Bereichen Gebäudesystem-, Steuerungs-, Gefahrenmelde-, Netzwerk- und Messtechnik verwirklicht. Im SHK-Handwerk wurde die Smarthome-Übungsanlage modernisiert und eine netzwerkfähige Badausstattung installiert. Für die Ausbildung im Malerhandwerk stehen nun neue 3D-Aufmaßsysteme zur Verfügung, für den Kfz-Bereich eine VR-Lernumgebung. "Damit bietet das Bildungszentrum für den Handwerksnachwuchs modernste Bedingungen und versteht sich zu Recht als Technologieträger des Handwerks", sagt Sven Kaczkowski, Leiter des Bildungszentrums der HWK Frankfurt (Oder). Dies trifft auf alle Bildungsstätten der HWK im Land zu. "Um Lehrlinge schnell mit digitalen Anwendungen in ihrem Beruf vertraut zu machen, stellt dieses geförderte Vorhaben eine große Unterstützung dar."
Qualität der Ausbildung gesteigert
Auch der Bildungs- und Innovationscampus Handwerk der HWK Potsdam in Götz steigerte mit den Fördermitteln die Qualität der Ausbildung. "Der größte Teil der 1,9 Millionen Euro wurde in die Erneuerung der Datenleitungen investiert. Damit sind wir in allen Werkstätten und Unterrichtsräumen in der Lage, moderne Lehrgangsformen, die auf schnellen Datenleitungen basieren, anzubieten", sagt Tilo Jänsch, Geschäftsführer der HWK Potsdam.
Investiert wurde ebenfalls in digitale Präsentationstechniken für hybride Lernformate sowie in Trainings- und Visualisierungsgestelle für die Aus- und Fortbildung in intelligenter Gebäudetechnik. Zudem wurde ein kollaborierendes Schweißrobotersystem für den Metallbau ermöglicht. Ein vorhandener Schlepper wurde mit einem Flottenmanagementsystem für die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker ausgestattet. Neben den Investitionen in die Bildungsstätten der Handwerkskammern profitierten auch überbetriebliche Bildungsstätten anderer Träger von dem Förderprogramm.
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Text:
Karsten Hintzmann /
handwerksblatt.de
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