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Deutschlands beste Violine ist aus Carbon

Auf der Musikmesse in Frankfurt wurde in diesem Jahr erstmals eine Violine aus Kohlefaser mit dem deutschen Musikinstrumentenpreis ausgezeichnet. Der vom Bundeswirtschaftsministerium ausgelobte Preis ging an das ostwestfälische Unternehmen mezzo-forte.


Auf der Musikmesse in Frankfurt wurde am 17. April die Carbonvioline "Design Line" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit dem 25. Deutschen Musikinstrumentenpreis ausgezeichnet. Erstmalig erhielt damit ein Instrument aus Kohlefaser die wichtigste Auszeichnung der deutschen Musikinstrumentenbaukunst.

Die schwarze Carbon-Violine stammt von dem Streichinstrumentenbauer mezzo-forte aus dem ostwestfälischen Werther. Das Familienunternehmen baut seit 15 Jahren Instrumente, seit fünf Jahren entwickelt es diese aus Carbon.

Kohlefaser setzt sich gegen Holz durch

22 Streichinstrumente aus Meisterbetrieben in ganz Deutschland nahmen am Wettbewerb teil. Alle traditionell aus Holz gefertigt – bis auf die Violine aus dem Hause mezzo-forte. In einem aufwendigen, standardisierten Verfahren nahm das Institut für Musikinstrumentenbau (IfM e.V.) der TU Dresden sowohl akustische als auch handwerkliche Messungen vor und prüfte die Instrumente. Darüber hinaus beurteilten fünf dekorierte Violin-Solisten den Klang der Instrumente.

"Design Line" überzeugte die Jury. Gewürdigt wurde vor allem der Klang, hervorgehoben aber auch das puristische Design und die handwerkliche Klasse sowie die Stabilität des Instruments. "Wir sind mehr als stolz. Carbon ist nun auch offiziell mindestens gleichauf mit Holz", freut sich mezzo-forte-Geschäftsführer Dr. Jörg Kleinalstede. Als erfahrener Instrumentenbauer hat er vor fünf Jahren den Werkstoff für sich entdeckt. Er produziert seitdem vor allem für den amerikanischen und asiatischen Markt. "Made in Germany" sei dort ein Kaufkriterium.

Carbon: belastbar, unempfindlich, in individuellen Designs zu haben

Die Fertigung des außergewöhnlichen Instruments unterscheidet sich durch das neuartige, tiefschwarze Material deutlich vom klassischen Holzinstrumentenbau. Carbon ist enorm belastbar, unempfindlich gegenüber Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine leichtere Spielbarkeit oder individuell erhältliche Design-Lackierungen zählen zu den weiteren Vorteilen.

"Carboninstrumente fristen in Deutschland noch ein Nischendasein. Es ist an der Zeit, Vorurteile ausräumen. Der Preis trägt dazu bei und wird für unsere zukünftige Arbeit zum wertvollen Qualitätssiegel", so Kleinalstede.

Foto: obs/mezzo-forte Streichinstrumente/Hilla Südhaus
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Text: / handwerksblatt.de